Streit um Umwelt-Projekt
"Wahrheit zurechtgebogen": Altmühlfranken-SPD greift Landrat Manuel Westphal scharf an
Per Pressemitteilung habe Westphal vor einer Woche "zum Rundumschlag gegen die Freunde und Befürworter des Projekts ,Chance.Natur – Lebensraum Mittelfränkisches Altmühltal' ausgeholt, formulieren die Sozialdemokraten nun ihrerseits in einer Pressemitteilung: "Die Aussage, dass der Landrat die Fraktionen immer umfassend und zeitnah informiert hat, hat in den Reihen der SPD-Fraktion für Stirnrunzeln gesorgt", so der Vorsitzende Mathias Hertlein.
Fraktionschefs hatten kein Rederecht
Zwar seien die Fraktionsvorsitzenden zum Runden Tisch geladen gewesen, hätten dort aber explizit kein Rederecht besessen. Die Einladung sei außerdem einer Initiative der Freien Wähler zu verdanken, die Zusendung der Stellungnahmen der Verbände einer Initiative der SPD-Fraktion. "Die Aussage, dass beim Landrat ,keine weiteren Informationen angefragt' wurden, ist mit viel gutem Willen als ungenau einzuschätzen", kritisiert Hertlein. "Andere würden zu dem Schluss kommen, dass der Landrat sich hier die Wahrheit zurechtbiegt."
Aus Sicht der SPD-Kreistagsfraktion sei es bedauerlich, dass sich diese Art der Ungenauigkeiten und Einseitigkeiten bei Informationen aus dem Landratsamt wie ein roter Faden durch dieses Projekt zögen. Exemplarisch seien hier die Aussagen über das Projektbüro und dessen Leiter Dietmar Herold zu nennen, die glücklicherweise kurz darauf in den Heimatzeitungen des Landkreises richtiggestellt wurden.
"Ich habe Herrn Herold als aufrichtigen und engagierten Naturschützer kennengelernt, der für seinen Job brennt. Dass er nun auf diese Weise so angegangen wird, hat er auf gar keinen Fall verdient", so Hertlein über den Projektleiter.
Klar ist für den Markt Berolzheimer aber auch, dass während der Projektplanung Fehler passiert sind: "Dass bei einem Projekt dieses Umfangs nicht alles rund läuft, liegt in der Natur der Sache. Letztlich sind wir alle nur Menschen. Die Verantwortung allerdings einseitig auf Projektbüro und den restlichen Trägerkreis abzuwälzen, wäre unfair."
"Unter Wägemann hat es auch funktioniert"
Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sei Mitglied im Trägerkreis und somit von Beginn an, an allen Entscheidungen beteiligt gewesen. "Es wäre ein Zeichen von Größe, auch die eigene Rolle kritisch zu hinterfragen", sagt der SPD-Kreisrat. Und fügt pointiert hinzu: "Unter Landrat Wägemann hat die Zusammenarbeit ja auch funktioniert."
Er jedenfalls stellt in der SPD-Mitteilung klar: "Auch wenn der Landrat Chance.Natur verhindern möchte, steht die SPD-Fraktion weiter geschlossen hinter dem Projekt."
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