Schottische Hochlandrinder
Ungewöhnlich für Region: Almabtrieb am Hesselberg hat sich rumgesprochen
23.10.2022, 14:58 UhrDie "Sommerfrische" für Lotte, Flöckchen und Pauline ist vorbei: Die schottischen Hochlandrinder wurden von Karl-Heinz Heß und seinem Sohn Karlheinz Heß von ihrer auf etwa 500 Höhenmeter gelegenen Sommerweide am Südhang des Hesselbergs auf eine Wiese am Dorfrand von Röckingen mittels eines klassischen "Almabtriebs" heimgeholt.
Nach der spektakulären Premiere dieses Almabtriebs im vergangenen Jahr sprach sich dieser Termin schnell herum. Und das trotz des kurzfristigen Ansetzens des Almabtriebs, denn laut Karl-Heinz Heß müssen das Wetter und die äußeren Umstände für die Tiere passen.
Diese hatten auf der gut drei Hektar großen Wiese am Hesselberg einen entspannten Sommer und erfüllten nach Angabe der beiden "Hobbylandwirte" ihre Aufgabe als Landschaftspfleger hervorragend. Nach Aufgabe der eigenen Landwirtschaft wollte die Familie nicht in den intensiven Maisanbau einsteigen und entschied sich für diesen Weg.
Nur Gras und Kräuter
Die Rinder sind seit vier Jahren ganzjährig auf der Weide, im Sommer am Hesselberg und in den Wintermonaten am Rand des Dorfs. Diese Tierhaltung entspricht den natürlichen Lebensgewohnheiten der schottischen Hochlandrinder, die sich überwiegend von Gras ernähren. Heuzugaben und die natürlich wachsenden Kräuter am Hesselberg sorgen für das Wohlbefinden der Tiere.
Der landschaftspflegerische Gewinn ist unbestritten, denn die Rinder haben flache Klauen und lieben auch nasse Flächen. Durch die schonende Bewirtschaftung mit Rindern sind Insekten und Käfer vorhanden, die wiederum Vögel anlocken. Wiesenschafstelze und Bachstelzen sind gesichtet worden, auch schon der seltene Wiedehopf.
Mit Musik begleitet
Karl-Heinz Heß berichtet außerdem von einer grandiosen Fleischqualität. Nach etwa drei Jahren sind die Rinder schlachtreif. Bulle Boris, er wurde aus der Fränkischen Schweiz geholt, ist derzeit im schwäbischen Nachbarlandkreis eingesetzt und kommt im April, wenn die kleine Herde wieder auf den Hesselberg zieht, zur Herde zurück.
Der Almabtrieb wurde von Lars Meyering aus Röckingen mit dem Akkordeon musikalisch begleitet. Mit viel Geduld und Gefühl hatten Karl-Heinz Heß und Karlheinz Heß mit ihren Helfern die geschmückte Lotte und die Hochlandrinder den knapp einen Kilometer langen Weg von der Hesselbergweide nach Röckingen heruntergeleitet.
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