Große Auszeichnung
Staatspreis: Warum Ministerin Kaniber von den Heidenheimer Bürgern begeistert ist
24.4.2024, 15:00 UhrDie Marktgemeinde Heidenheim zählt zu den diesjährigen Gewinnern des Wettbewerbs "Land.Dorf.Zukunft". Bürgermeisterin Susanne Feller freute sich, dass die für die Ländliche Entwicklung zuständige Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) der Hahnenkammgemeinde einen Staatspreis für ein "Vorbildliches Dorferneuerungs-Projekt" verliehen hat, wie die Futour-Regionalberatung aus Haundorf in einer Pressemitteilung schreibt.
Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird zwar erst im Herbst in München überreicht, aber Heidenheim und einige weitere Kommunen, die diese Staatspreise erhalten, wurden schon jetzt von Kaniber informiert und beglückwünscht.
Kaniber: "Erfolge für die Entwicklung des ländlichen Raums"
"Ich bin immer wieder begeistert, was vor Ort bewegt werden kann, wenn Bürger und Kommunen zusammen mit den Ämtern für Ländliche Entwicklung ihre Heimatregion gemeinsam voranbringen wollen. Bei all den Projekten wird deutlich, wie erfolgreich die Akteure vor Ort sind, wenn sie zusammen an einem Strang ziehen und viele Ideen einbringen", so die Ministerin in ihrem Gratulationsschreiben.
Der alle zwei Jahre stattfindende Wettbewerb ist besonders auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Heuer standen die Themen "Stärkung der Grund- und Nahversorgung" und "Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel inklusive Landschaftswasserhaushalt" besonders im Fokus. Zudem müssen alle Projekte dem integrierten Ansatz entsprechen, zur Zukunftssicherung vitaler ländlicher Räume beitragen und dem Grundsatz einer aktiven Bürgerbeteiligung gerecht werden.
Heidenheim hat sein Dorf lebenswerter gestaltet
Die Heidenheimer haben dabei ihre Ärmel hochgekrempelt, um ihr Dorf noch lebenswerter zu gestalten. Während der Dorferneuerung nahmen viele ihre Häuserfassaden in Angriff, begrünten einen Fußweg mit Blick auf das Münster und legten eine Blühwiese mit einer "Lümmelbank" sowie einem Totholzhaufen an.
Ein offener Wasserlauf wertet den neuen Marktplatz mit Brunnen auf. Mit dem Umbau des Klosters - ein Kleinod romanischer Architektur - entstand eine Begegnungs-, Bildungs- und Dokumentationsstätte. Ein besonderes Denkmal in Form eines Steinschiffs mit Sitzmöglichkeiten aus Quadern erinnert nun an diesen erfolgreichen Gemeinschaftsprozess.
Heidenheim hat einen Bevölkerungszuwuchs von 1,5 Prozent
Wo Arbeitsplätze wegbrechen, Geschäfte und Gasthöfe schließen, zieht es nicht nur die Jugend in die urbanen Räume. Es findet eine regelrechte mikrokosmische Migration statt, die sich an vorhandene - oder eben nicht vorhandene - Versorgungseinrichtungen orientiert. Also an kulturellen Angeboten, Gasthäusern und Behörden, sozialen Versorgungseinrichtungen oder Arztpraxen. Dazu kommt der chronische Mangel an ÖPNV und die Qualität der modernen Kommunikations-Infrastruktur.
Auch Heidenheim ist davon betroffen, der Bevölkerungszuwuchs fällt mit 1,5 Prozent für die Region unterdurchschnittlich aus, und die Entwicklung der Beschäftigtenzahl vor Ort weist einen Rückgang von nahezu 30 Prozent seit 2010 auf.
Die Bürger Heidenheims haben sich bei der Dorferneuerung stark beteiltigt
Die Dorferneuerung war daher von großer Bedeutung. Dabei hat es sich bewährt, dass bei der Dorferneuerung stark auf das Element der bürgerschaftlichen Beteiligung gesetzt wird. Denn nur darüber lassen sich auch wieder wichtige Kernelemente des dörflichen Lebens dauerhaft sichern.
Dazu zählen unter anderem die Bewahrung oder Wiederherstellung regionaler Wertschöpfungsketten oder die konstruktive Bewältigung des demografischen Wandels. Ein wichtiger Teil der Dorferneuerung liegt aber auch in der Erhaltung einer hohen Lebensqualität, um auch damit dem Abwanderungstrend entgegenzuwirken.
Dass Heidenheim das Dorferneuerungsverfahren zur Lösung all dieser Herausforderungen vorbildlich gelöst hat, wurde nunmehr durch den Staatspreis untermauert. Bürgermeisterin Susanne Feller ist daher auch davon überzeugt, dass diese Auszeichnung ein weiterer Ansporn dafür sein wird, dass sich weitere Bürger einsetzen, um dauerhaft hohe Lebensqualität vor Ort zu gewährleisten. Und all denjenigen, die sich im jetzt abgeschlossenen und als "vorbildlich" hervorgehobenen Prozess engagiert hatten, sprach sie nochmals besonderen Dank und Anerkennung aus.
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