
Aktion entlang der Straßen
Protest mit Stiefeln: Bauern in Altmühlfranken fordern weitere Subventionierung des Agrardiesels
Wenn die Bundestagsabgeordneten von SPD, FDP und Grünen den Vorschlägen zustimmen, wären Zusatzbelastungen von 440 Millionen Euro beim Diesel und rund 480 Millionen Euro bei der Kfz-Steuer für die Bäuerinnen und Bauern die Folge.
Protest entlang der Straße
Deshalb ruft der Bayerische Bauernverband für Dienstag, 19. Dezember, in den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen und Roth zu einer besonderen Aktion auf. Aufmerksamen Verkehrsteilnehmern werden dabei entlang der Straßen Schlepper auffallen, auf deren Motorhauben Gummistiefel arrangiert sind. Damit wollen die Landwirte ihren Unmuts gegen die geplante Streichung der Agrardieselrückvergütung und der KFZ-Steuerbefreiung zum Ausdruck bringen, wie der Kreisverband Weißenburg-Gunzenhausen des Bayerischen Bauernverbands nun mitteilt.
Hans Erlbacher aus Büchenbach und Vorstandsmitglied im Kreisverband Roth erklärt den Hintergrund dieser Aktion: „Wenn es so weiter geht und man uns Landwirten nicht mehr genügend Geld zum Überleben lässt, dann werden nicht nur die Traktoren stehen bleiben, dann können wir auch die Stiefel wegstellen." Wenn die Betriebe nicht überleben könnten, werde es auch keine Tierhaltung mehr geben und die tierischen Lebensmittel fielen auch weg. Dann seien auch keine Stiefel mehr für den Stall notwendig, so Erlbacher.
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Der Rother BBV-Kreisobmann Manfred Dorner fügt an: „Denn massive Kostensteigerungen für Landwirtinnen und Landwirte sowie höhere Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher wären die Folge." Klima- und umweltschädliche Billigimporte aus anderen Teilen der Welt drohen, so Dorner in der Pressemitteilung, dann die regionale Ware zu verdrängen und die regionale Landwirtschaft zu zerstören. Dann sei zwar "der Steuersäckel prall gefüllt, aber unsere Teller bleiben dann vielleicht irgendwann leer".
Nicht nur der Rother Bauernverband fordert deshalb, dass die Ampel-Koalition die Pläne zurücknimmt. „Die Bundesregierung muss in Sachen Agrardiesel und Kfz-Steuer dringend zurückrudern, und der Bund muss zudem Biokraftstoffe sofort von der Mineralölsteuer befreien“, fordert der Weißenburger Kreisobmann Erwin Auernhammer in der Pressemitteilung. Dann würde den Bauern klimafreundlicher Sprit zur Verfügung stehen, den sie selbst anbauen und nutzen können. Auch viel Bürokratie könnte auf diesem Weg wegfallen.
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