Fördergelder umgewidmet

Nach Aus für Grander am Altmühlsee: Wasserqualität soll weiterhin verbessert werden - aber anders

7.6.2024, 11:00 Uhr
Kein schöner Anblick: die Blaualgenblüte im Altmühlsee - hier am Seezentrum Schlungenhof (Archivfoto).

© Limes-Luftbild.de Kein schöner Anblick: die Blaualgenblüte im Altmühlsee - hier am Seezentrum Schlungenhof (Archivfoto).

Nachdem der Zweckverband Altmühlsee seinen Förderantrag beim Bund für die Unterstützung eines Pilotprojekts zur Bekämpfung der Blaualgen im Altmühlsee mit den Firmen Drausy und Grander zurückgezogen hat, hat nun auch der Bayerische Landtag seine Zusage über 275.000 Euro im Rahmen der Haushaltsberatungen zurückgenommen, informiert das Büro des CSU-Stimmkreisabgeordneten Helmut Schnotz. Er und Wolfgang Hauber, ebenfalls Mitglied des Landtags, aber für die Freien Wähler, hatten sich zunächst für das Projekt und eine Förderung dessen eingesetzt.

Zweifel an Grander wurden laut

Dieses ist jedoch in Verruf geraten, nachdem bekannt wurde, dass die Firma Grander daran mitwirken soll, worüber der "Altmühl-Bote" erstmals am 11. April berichtete. Sowohl aus der Bevölkerung mittels Leserbriefen als auch von Kommunalpolitikern wurden Zweifel geäußert. So schrieben etwa Harald Dösel, Vorsitzender des SPD-Kreisverbands, und Mathias Hertlein, Chef der SPD-Kreistagsfraktion, dass die Firma Grander "ein äußerst fragwürdiges Geschäftsmodell, das eher an Parawissenschaft und Esoterik erinnert" betreibe und in der Fachwelt als höchst umstritten gelte.

Die Wasserkernmagneten des Unternehmens beeinflussen laut eigener Aussage unter anderem "die im Wasser natürlich vorkommenden Bakterien positiv", es stelle sich "eine Art pro-biotischer Effekt im Wasser" ein.

Geld wird nun für obere Altmühl verwendet

Nun wird es das Projekt namens "Mikroflosan" nicht geben. Stattdessen sei es Schnotz bei den Beratungen gelungen, die freiwerdenden Haushaltsmittel "weiter für die Sanierung des Altmühlsees zu gewinnen". So stehen dieses Jahr nun für die naturnahe Umgestaltung der oberen Altmühl 375.000 statt 100.000 Euro - wie im Haushaltsansatz vorgesehen - zur Verfügung, ist der Pressemitteilung zu entnehmen. Das habe der Landtag bei den Haushaltsberatungen nun beschlossen.

"Es war mir wichtig, die Mittel in Höhe von 275.000 Euro weiterhin für die Verbesserung der Wasserqualität im Altmühlsee zu verwenden. Ich hoffe, der nun eingeschlagene Weg bringt den gewünschten Erfolg", sagt Schnotz. Dafür habe er Gespräche mit dem Zweckverband und vor allem dem Wasserwirtschaftsamt geführt. "Die SPD hat entgegen der Behauptung des Kollegen Scheuenstuhl hier nur allgemein den Weg kritisiert, ohne eigene Vorschläge zur Lösung einzubringen – weder vor Ort noch bei den Beratungen im Bayerischen Landtag", kritisiert Schnotz.

Bei den nun geplanten Maßnahmen handle es sich um die Fortführung der bereits begonnenen Renaturierung der oberen Altmühl im Einzugsgebiet des Altmühlsees, die mit den zusätzlichen Finanzmitteln nun schneller erfolgen könne. "So ist eine Verbesserung der Gewässerqualität und eine Reduzierung des Sedimenteintrags zu erwarten, die sich positiv für den Altmühlsee auswirkt", heißt es weiter.

Freizeitwert von Altmühl und Altmühlsee soll verbessert werden

Die Maßnahmen trügen zudem dazu bei, die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen. Sie besagt, dass alle Flüsse, Seen, Grundwasser und Küstengewässer europaweit bis spätestens 2027 in einen "guten Zustand" zu überführen sind, erklärt das Umweltbundesamt auf seiner Homepage.

"In Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt Ansbach werden die Haushaltsmittel nun für die ökologische Aufwertung beziehungsweise Umgestaltung der oberen Altmühl verwendet, um so dem Anliegen der Verbesserung der Wasserqualität des Sees Rechnung zu tragen", sagt Schnotz abschließend. Daneben werde auch der Freizeitwert von Altmühl und Altmühlsee verbessert.

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