Kann nun doch nicht in den Ruhestand gehen: Hermann Rummel (li.) macht noch weiter als Wassertrüdinger Dekan. Hier stellte er sich mit Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm auf dem Evangelischen Kirchentag auf dem Hesselberg den Fragen der Besucher.
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Kann nun doch nicht in den Ruhestand gehen: Hermann Rummel (li.) macht noch weiter als Wassertrüdinger Dekan. Hier stellte er sich mit Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm auf dem Evangelischen Kirchentag auf dem Hesselberg den Fragen der Besucher.

"Große Lösung" geplant

Keinen neuen Dekan gefunden: Wie es nun weitergeht mit dem Dekanat Wassertrüdingen

Im evangelischen Dekanat Wassertrüdingen tritt noch dieses Jahr eine ganz besondere Personalkonstellation in Kraft - und die dürfte in der bayerischen Landeskirche einmalig sein: Der amtierende Dekan Hermann Rummel bleibt über seine Ruhestandsgrenze hinaus für ein gutes Jahr kommissarisch im Amt.

Joachim Nötzing übernimmt im Dezember die Stelle als geschäftsführender Pfarrer der Kirchengemeinde Wassertrüdingen. Rummel ist ab dann nur noch für Dekansaufgaben zuständig. Grund für diese Aufgabenteilung ist, dass sich niemand auf die Dekansstelle beworben hat, schreibt der Evangelische Pressedienst epd.

Mit der Lebensgefährtin

Der 55-jährige Nötzing ist seit rund neun Jahren auf der ersten Pfarrstelle in Nürnberg-Katzwang tätig. Davor war er für 17 Jahre geschäftsführender Pfarrer in Buchenbach im Landkreis Roth. Nötzing hat zwei erwachsene Kinder aus einer früheren Ehe. Auf die Pfarrstelle an der Wassertrüdinger Dreieinigkeitskirche kommt er mit seiner Lebensgefährtin.

Laut epd sagte er von sich selbst, dass er "viele Jahre Erfahrung als geschäftsführender Pfarrer in Stadt und Land" mitbringe. Außerdem habe er eine große Liebe für die Jugendarbeit und "zu meinem Beruf als Prediger, Unterrichtender und Seelsorger".

Die Wassertrüdinger Dekansstelle wurde mangels Bewerbungen in diesem Jahr zweimal im Amtsblatt der bayerischen Landeskirche ausgeschrieben, teilte das Büro der Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski am Montag mit.

Der 65 Jahre alte Rummel war in den vergangenen Jahren zudem noch kommissarisch für das inzwischen faktisch aufgelöste Dekanat Heidenheim zuständig. Dessen Gemeinden wechseln nun größtenteils ins Dekanat Gunzenhausen, zwei Gemeinden gehen zum Dekanat Pappenheim. Auch der Gunzenhausener Dekan Klaus Mendel geht im Februar 2024 in den Ruhestand.

Kommt ein Hesselberg-Dekanat?

Weil auch im benachbarten Dekanat Dinkelsbühl Dekan Uland Spahlinger 2024 in Rente geht, ist nun offenbar eine "große Lösung" für die Region rund um den Hesselberg das Ziel. Denkbar ist, dass die drei bisher eigenständigen Dekanate Dinkelsbühl, Wassertrüdingen und Feuchtwangen künftig ein Hesselberg-Dekanat bilden, heißt es aus Kirchenkreisen.

Das Büro der Regionalbischöfin teilte dazu mit, dass man "im Rahmen der nächsten Wiederbesetzung des Dekanatsbezirks Dinkelsbühl" auch einen Beschluss "zu den weiteren Geschicken des Dekanatsbezirks Wassertrüdingen" fassen werde.

Das Dekanat Wassertrüdingen hat 8250 Gemeindeglieder in insgesamt 16 Kirchengemeinden. Zur Aufgabe des Dekans oder der Dekanin in Wassertrüdingen gehört auch die Gestaltung und Leitung des Bayerischen Evangelischen Kirchentags auf dem Hesselberg bei Gerolfingen. Mit regelmäßig mehr als 10.000 Besuchern am Pfingstmontag ist das die größte regelmäßige evangelische Veranstaltung in Süddeutschland. epd