Hauptsitz in Kalifornien

Hightech aus Gunzenhausen: Unternehmensbesuch bei Sanmina-SCI

ab-Redaktion

19.8.2022, 11:00 Uhr
Die Human Resources Managerin Veronika Höger (rechts) und Werkleiter Werner Wiegner führen Landrat Manuel Westphal und die Wirtschaftsförderin Sabine Unterlandstaettner durch die Produktionsanlage von Sanmina-SCI in Gunzenhausen.

© Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen, NN Die Human Resources Managerin Veronika Höger (rechts) und Werkleiter Werner Wiegner führen Landrat Manuel Westphal und die Wirtschaftsförderin Sabine Unterlandstaettner durch die Produktionsanlage von Sanmina-SCI in Gunzenhausen.

Mit weltweit 35.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Standorten in 20 Ländern, ist der Fertigungsdienstleister ein echtes Schwergewicht in seinem Gebiet. In Gunzenhausen ist seit der Übernahme des ehemaligen SEL-Werks 2002 der einzige Produktionsstandort in Deutschland mit 225 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angesiedelt.

Hier hat man sich auf die Herstellung hoch komplexer elektronischer Komponenten oder kompletter Systeme nach höchsten Qualitätsanforderungen spezialisiert, wozu von Beratung, Entwicklung, Ausführung und Support alle Schritte der Produktion zum Leistungsumfang gehören.

So stellt das Unternehmen beispielsweise Ladeeinheiten für E-Autos und Baugruppen für die Luftfahrt oder Kommunikationstechnologie her. Zu den vier Standbeinen gehören in Gunzenhausen vor allem die Bereiche Industrieelektronik, die Automobilbranche, die Luft- und Raumfahrttechnik sowie die System-Integration.

Kein Direktlieferant

"Wir sind dabei allerdings keine Direktlieferanten", erklärt der Werkleiter Werner Wiegner. "Vielmehr sehen wir uns als ein Glied in der Wertschöpfungskette – eine Schnittstelle zur Serienproduktion." Nach dem Motto Hightech statt Massenware kann die Fertigstellung eines Bauteils dabei je nach Komplexität zwischen einem Tag und mehreren Wochen dauern. Vom Roboterarm, der Leiterplatten bestückt, bis zur Beschichtung der Baugruppen sind viele Produktionsschritte hoch automatisiert.

Aufgrund der hohen Komplexität werden Baugruppen geröntgt, um Mängel detektieren zu können. So können beispielsweise maschinelle Fehler nochmal nachgelötet werden. "Es ist beeindruckend wie viel Know-How aus Gunzenhausen in Elektronik überall auf der Welt steckt", betont Landrat Manuel Westphal bei der Besichtigung der Produktionshalle gemeinsam mit der Wirtschaftsförderin Sabine Unterlandstaettner. So sind die Baugruppen beispielsweise in den Cockpits mehrerer Linienflugzeuge verbaut.

Wie für so viele andere Technologieunternehmen sind auch in dem Werk in Gunzenhausen die Zulieferschwierigkeiten von Elektronik, vor allem bei Halbleitern und Transistoren, die aktuell größte Herausforderung. "Wenn wir 2021 in 200 Tagen 90 Prozent der nötigen Materialien organisieren konnten, schaffen wir heute in der gleichen Zeit nur noch 60 Prozent", erklärt Wiegner bei der Führung durch die 11.000 Quadratmeter große Produktionshalle.

Lieferknappheit: Oft nur zwei fehlende Bauteile

Durch die Lieferknappheit mussten auch neue Lagermöglichkeiten geschaffen werden. "Es sind oft nur ein oder zwei Bauteile, die fehlen, diese sorgen dann für Verzögerungen", erklärt Wiegner. Nur durch eine frühzeitige Organisation und Planung und eine gute Zusammenarbeit mit dem Kunden ist es möglich Lieferzeiten dennoch einzuhalten.

Für die Zukunft ist Sanmina dabei positiv gestimmt: "Durch den Gewinn eines weiteren großen Kunden befinden wir uns kontinuierlich auf Wachstumskurs und rechnen mit besten Zukunftsaussichten. Wir suchen deshalb aktuell auch nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die unser Team verstärken", sagt Human Resources Managerin Veronika Höger.

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