
Literatur vor Ort
Gunzenhäuser Schatzkammer regionaler Literatur: 200 Werke von Autoren und Autorinnen aus Landkreis
In der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen finden sich mehr als 200 Titel von Autorinnen und Autoren aus der Altmühlstadt oder deren Umfeld, teilt die Stadtverwaltung mit. Autorinnen und Autoren aus dem Landkreis und der umliegenden Region sind teils bekannte Namen.
Martina Bogdahn hat mit ihrem Debütroman "Mühlensommer" Erfolg, ebenso wie der Weißenburger Journalist und Sachbuchautor Uwe Ritzer. Anja Stapor und Melissa C. Hill haben gemeinsam die erfolgreichen Jugendromane "Lupus Noctis" und "Tristan Mortalis" geschrieben. Anja Stapor veröffentlicht zudem unter ihrem Mädchennamen Mäderer Regionalkrimis mit Schauplatz in Würzburg. Thomas Medicus, in Gunzenhausen aufgewachsen und heute in Berlin lebend, zählt auch zu den erfolgreichen Autoren, die es regelmäßig in die Bestsellerlisten schaffen.
Ulrike Engelhardt und Jürgen Huber vom Team der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen haben unter dem Suchbegriff "Autor:in aus der Region" 199 Titel gesammelt. Das älteste Werk stammt von dem früheren Dekan in Pappenheim Karl Stöber: "Erzählungen aus dem Altmühltale", verfasst im 19. Jahrhundert, das der Treuchtlinger Keller-Verlag im Jahr 1991 nochmals aufgelegt hat. Der bekannte Heimatforscher und Bezirksarzt Heinrich Eidam veröffentlichte im Jahr 1928 ein geschichtliches Werk über "Deutschlands Besetzung durch die Römer". In der Stadt- und Schulbücherei ist noch eines der raren Exemplare vorhanden.
Geschichte der Region ist auch Thema bei den Autoren
Mit der Geschichte der Region haben sich zahlreiche Autorinnen und Autoren beschäftigt. Die meisten Titel gibt es sicherlich vom Gunzenhäuser Stadtarchivar Werner Mühlhäußer. Vertreten sind auch der Autor und Verleger Johann Schrenk, die Historikerin Diana Fitz sowie der ehemalige Landrat Georg Rosenbauer. Der in Treuchtlingen geborene Schriftsteller und Lyriker Ludwig Fels profilierte sich in den 1970er und 1980er Jahren als kantiger Poet und Vertreter der Arbeiterliteratur.
Für Gunzenhausen interessant ist das biografische Werk "Veilchenbluten" der Schriftstellerin Dagmar Scherf. Sie kam als Flüchtlingskind am Ende des Zweiten Weltkriegs nach Gunzenhausen und erlebte hier die Bombenangriffe in der Nürnberger Straße.
In der Reiseliteratur sind der Pappenheimer Andreas Haller und das Paar Margit und Michael Kleemann aus Ostheim bekannt. Ihre Werke im Michael Müller Verlag und als Alpenkenner sind geschätzt.
Die Liebesromane von Lilli Lucas, einer gebürtigen Ansbacherin, sind in der Stadt- und Schulbücherei gefragt. Ihre romantischen Liebespaare haben ihr Herz in den Vereinigten Staaten verloren, hier kommen die "Cherry Hills" ins Spiel statt dem Hesselberg. Melissa Feuerer (heute Hill) und Jana Portas (Anja Stapor) haben mit "Love always hopes" und "Pfeif auf den Prinzen, ich nehm das Alpaka" ebenfalls Erfolg.
Krimis haben viele Leser
Prosa und Lyrik aus Gunzenhausen bieten Sigrid Mayr-Gruber, Christa Milke, Werner Spoerl, Heike Gronki, Dietrich Dann, Elfriede Altena und Roswitha Minnameier. Ein großer Markt ist auch der Krimi. Anja Mäderer wurde bereits erwähnt. Weiterhin hat Martin Burkert aus Spalt mit "Mord beim Spalatin" einen Krimi verfasst und an einer Biografie über den Wegbegleiter Luthers mitgearbeitet. In Ansbach lässt Horst Prosch seinen Kommissar Bendele erfolgreich ermitteln. Hermanns Lennerts, Nicole Reese und Nadine Kießlings Krimis spielen ebenfalls in der Region. Der Weißenburger Martin Freund hat mit "Eine Bagatelle" seine Wahlheimat zum Krimischauplatz gemacht.
Die Markt Berolzheimerin Alexandra Walczyc führt ihre Leserinnen und Leser mit "Sturmgeflüster" ins Land der Sioux, ebenso wie mit dem Jugendbuch "Die Gesichter der Steine". Für Kinder gibt es ebenfalls Regionales: Kürzlich erschien beim Verlag arsEdition das Wimmel-Bilderbuch "Die große Tierzählerei" der Gunzenhäuser Illustratorin Corinna Arauner. Beliebt sind auch die Bärengeschichten des an der Fachakademie für Sozialpädagogik Hensoltshöhe beschäftigten Erziehungswissenschaftlers Siegfried Stoll.
Das Büchereiteam hat im Laufe der Recherchen noch ein zweites "Gütesiegel" für die Region entwickelt. Hier sind Schauplätze in der Region gesammelt, mit der sich Autorinnen und Autoren befassen, die nicht hier wohnhaft sind. So entführt der Autor Robert Storch, dessen Vater in Heidenheim aufgewachsen ist, ins Kloster Heidenheim. Im achten Jahrhundert lernen sich im Kloster die Nonne Michal und Gerold, der älteste Sohn des Grafen von Heidenheim, kennen.
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