Lebte 1868 bis 1945

Dichterin des Altmühltals und Straßennamengeberin in Gunzenhausen: Das war Elisabeth Rohn

Isabel-Marie Scherb

Lokalredaktion Gunzenhausen

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8.3.2024, 11:00 Uhr
Die junge Elisabeth Rohn: Es ist die einzige Abbildung der Dichterin, die das Stadtarchiv Gunzenhausen hat.

© Stadtarchiv Gunzenhausen Die junge Elisabeth Rohn: Es ist die einzige Abbildung der Dichterin, die das Stadtarchiv Gunzenhausen hat.

Geboren wurde Elisabeth Adeline Rohn als Pfarrerstochter am 3. März 1868 in Willmars in der Rhön, ist auf der Internetseite www.gunzenhausen.info zu lesen. Denn erst kürzlich haben sich Schülerinnen und Schüler des Simon-Marius-Gymnasiums (SMG) die Arbeit gemacht und zu den historischen Straßennamen recherchiert. Ihre Ergebnisse sind dort nachzulesen und in den Straßen mittels angebrachten QR-Codes an den Laternen auch vor Ort abrufbar.

Rohns Leben war geprägt von tiefer Frömmigkeit und Glauben, ist da zu lesen. Im Alter von acht Jahren zog sie mit ihren Eltern nach Dornhausen. Beeinflusst von der fränkischen Landschaft und ihren Menschen entwickelte sie großes lyrisches Talent und erzählerische Begabung.

Im Jahr 1913 zog die Familie nach Gunzenhausen. Hier entfaltete sich ihre Begabung weiter, und sie veröffentlichte zahlreiche Werke, wie den Roman "Suchen und Finden" über vier Familienschicksale, die in Gunzenhausen spielen, sowie vier Kurzgeschichten unter dem Titel "Aus der Heimat kommt der Schein". Es sind viele lokale Schilderungen enthalten.

Starb kurz vor Kriegsende

Man sagte, sie hatte ein Talent, die Natur in schöner edler Sprache wiederzugeben. Trotz der vielen Werke blieb sie finanziell abhängig von ihrer Familie und führte deshalb kein emanzipiertes Leben, haben die SMG-Schüler recherchiert. Elisabeth Rohn war im Rahmen des evangelischen Frauenbunds, wo sie als Referentin tätig war, über Franken hinaus bekannt. Sie trug Themen auf ansprechende Weise, mit vielen Beispielen belegt, vor, sodass sie den Hörer fesselten.

Während des Zweiten Weltkriegs floh die bereits 70-jährige und kranke Elisabeth Rohn auf Drängen ihrer Familie nach Wieseth (Landkreis Ansbach). Im dortigen Pfarrhaus verstarb sie am 10. April 1945 - kurz vor Kriegsende. Eine zeitnahe Überführung nach Gunzenhausen wurde nicht gestattet, da es zu der Zeit wegen zunehmender Tiefflieger-Angriffe zu gefährlich war. Daher wurde die Dichterin erst gut ein Jahr später, am 16.Oktober 1946, im Familiengrab in Gunzenhausen beigesetzt.

Am 4. Oktober 1951 beschloss der Stadtrat die ehemalige Friedhofsstraße in Elisabeth-Rohn-Straße umzubenennen, um die Dichterin zu ehren und in Gedenken zu halten. Und so wurde sie eine der wenigen weiblichen Namensgeberinnen in der Altmühlstadt.

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