Ablauf nach neun Monaten?
Gelten Geimpfte in Bayern bald nicht mehr als geimpft? Söder denkt über 2G plus nach
9.11.2021, 13:50 Uhr
Markus Söder, das sagt er selbst, will "weiter gehen". Bei der Pressekonferenz nach einer Kabinettssitzung blitzte bei Bayerns Ministerpräsident am Dienstag mal wieder das "Team Vorsicht" auf. Unmittelbar nachdem sein Gesundheitsminister Klaus Holetschek für Auffrischungsimpfungen warb, ließ der CSU-Chef eine kleine Bombe platzen. Man solle, sagte Söder sinngemäß, überdenken, ob und wie lange Geimpfte denn als solche gelten dürfen.
"Die Stiko soll sich damit beschäftigten", sagte Bayerns Ministerpräsident, ob der Impfstatus nach "neun oder zehn Monaten" nicht aberkannt werden müsse. Söder verwies auf die Impfdurchbrüche, die auch in Bayern beinahe täglich bekannt werden. "Die Alternative wäre dann definitiv 2G plus". Heißt konkret: Geimpfte müssten sich in bestimmten Situationen wieder testen lassen.
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"Es gilt weitgehend 2G in Bayern"
In Alten- und Pflegeheimen hat Bayern etwa bereits nachgeschärft, sagte Söder. Österreich, das bereits stellenweise 2G plus eingeführt hat, könne aber durchaus ein Vorbild für den Freistaat und Deutschland sein. "Es ist so, dass wir unterschiedliche Aussagen haben", sagte Söder über den Langzeitschutz der Impfung. "Es gibt welche, bei denen nach sechs Monaten noch im hohen Maße Antikörper vorhanden sind, aber manche, bei denen das sehr runtergegangen ist."
Auch sonst reagiert Bayern auf die weiter hohen Infektionszahlen. Die Maskenpflicht an den Schulen wird auf unbestimmte Zeit verlängert. Das beschloss das Kabinett am Dienstag. Und auch sonst: "Es gilt weitgehend 2G in Bayern", sagte Söder nach der Sitzung. Die Zahl der Intensivpatienten steige, der Ministerpräsident spricht von einer Art "Konkurrenz" zwischen Covid-Patienten und Menschen mit anderen Erkrankungen in den Krankenhäusern Bayerns.