Mit Nürnberg und Erlangen abgestimmt
Nach Absagen im Landkreis: Fürth hält am Weihnachtsmarkt fest
11.11.2021, 21:08 UhrGeteilte Adventszeit: Während der Landkreis alle Veranstaltungen abgesagt hat, hält die Stadt Fürth weiter am Weihnachtsmarkt auf der Freiheit fest. Wirtschaftsreferent Horst Müller hat sich diesbezüglich sogar mit Nürnberg und Erlangen abgestimmt.
Mit mehr Luft: Das Konzept für den Fürther Weihnachtsmarkt steht
Denn auch Fürths Nachbarstädte wollen – Stand am Nachmittag des 11. November – ihre Planungen durchziehen. In Fürth soll der Aufbau des Marktes am 15. November beginnen, die Eröffnung stünde am Freitag, 19. November, an. "Ein Markt im Freien ist nach wie vor vertretbar", glaubt Müller und verweist auf die bis zur Kleinen Freiheit verdoppelte Fläche, Insellösungen und die Tatsache, dass nur im Freien gegessen und getrunken werden darf.
Gleichwohl hätten sich alle drei Städte, je nach Entwicklung der Corona-Lage, auf ein Stufenprogramm verständigt, das von kompletter Maskenpflicht über 3G-Regelung, Registrierung und Umzäunung diverse Schritte vorsieht – bis hin zur Absage.
Zu diesem Schritt hat man sich im Landkreis bereits entschlossen. Offiziell verkünden wollte das Landratsamt die Entscheidung erst am kommenden Montag. Bis dahin sollten die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen Zeit haben, in ihren jeweiligen Kommunen einerseits Vereine und Gewerbe, andererseits die politischen Gremien zu unterrichten.
So sei es, das sagt Cadolzburgs Rathauschef Bernd Obst auf FN-Nachfrage, am Mittwoch bei einer Kreisverbandssitzung des Bayerischen Gemeindetags vereinbart worden. Noch am Nachmittag des gleichen Tages preschte freilich Steins Bürgermeister Kurt Krömer, der an dem Treffen nicht teilgenommen hatte, mit einer Pressemitteilung vor. "Die Stoßrichtung war ja richtig", sagt Obst mit Blick darauf, "aber die Umstände seltsam." Schließlich wollte man den Schritt gemeinsam erläutern. Bei den Kolleginnen und Kollegen sei das nicht gut angekommen. Krömer habe sich inzwischen auch entschuldigt.
"Intensive Diskussion"
Angebahnt hatte sich alles bei der Bürgermeisterdienstbesprechung am Dienstag, in der Landrat Matthias Dießl die aktuelle Corona-Lage erläuterte. Daraufhin, sagt Obst, sei "eine intensive Diskussion" um die Frage entbrannt, ob man angesichts der Entwicklung an Advents- und Weihnachtsmärkten festhalten könne.
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"Wir haben uns die Entscheidung alles andere als leicht gemacht, wollten aber ein einheitliches Bild abgeben", sagt Zirndorfs Bürgermeister Thomas Zwingel. Allerdings hatte er ohnehin schon Bedenken angesichts der Regularien, die der Freistaat für die Märkte vorgegeben hätte: Eine Security, die Menschenansammlungen auflöst und die Leute anhält, 1,5 Meter Abstand zu halten: "Mit dem Flair eines Weihnachtsmarktes passt das nicht zusammen. Das war sowas von praxisfremd." Nicht einmal ein Christkind habe sich in Zirndorf gefunden, weil sich das in der Pandemie kein Mädel getraut habe. Acht Vereine hätten sich bereit erklärt, den Marktplatz an einem Wochenende zu bespielen – sonst sind es mehr als doppelt so viele. "Wir haben den Vereinen Hoffnung gemacht, jetzt müssen wir wieder absagen, das ärgert mich dann doch", so Zwingel.
In einzelnen Gemeinden hatte es aber ohnehin bereits kritische Stimmen aus Vereinen und Gewerbe gegeben. Denn im Gegensatz zu Veranstaltungen wie Fürths Weihnachtsmarkt ballt sich bei den Veranstaltungen im Landkreis alles an einem Tag oder einem Wochenende, zudem sind hier keine Profis, sondern in der Regel Ehrenamtliche am Werk.