Diskussion im Gemeinderat
Zu schwierig: Keine Photovoltaikanlage in Weilersbach
4.1.2022, 06:00 UhrNach kurzen internen Vorgesprächen im Rahmen einer Klausurtagung des Gemeinderates hatte Bürgermeister Marco Friepes Gespräche mit den Stadtwerken Ebermannstadt aufgenommen, „da die bereits Anlagen auf Freiflächen errichtet haben, zum Beispiel in Poxstall und Eschlipp und über entsprechende Erfahrung verfügen“, erläuterte der Bürgermeister in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
In Weilersbach sei die Situation aber ganz anders, sagte Friepes. „Von vier geeigneten Standorten bei uns fallen drei von vorneherein weg, da sie entweder im Wasserschutzgebiet oder im Landschaftsschutzgebiet liegen.“ Die einzig relevante Freifläche liegt im Norden der Gemeinde.
Umsetzung nahezu unmöglich
Sollten die Stadtwerke Ebermannstadt hier eine Photovoltaikanlage errichten, „dann würde der Strom ins Netz eingespeist, er würde nicht direkt den Weilersbacher Bürgern zur Verfügung gestellt“, informierte Friepes. Die Stadtwerke Ebermannstadt sehen die Umsetzung aber als nahezu unmöglich an, da das betroffene Areal aus 36 Einzelgrundstücken besteht, davon fünf in Erbengemeinschaft.
„In Poxstall waren es fünf Einzelgrundstücke, bereits da waren die Verhandlungen schwierig, bei so viel einzelnen Grundstückseigentümern wie bei uns ist das Projekt wohl nicht umsetzbar“, argumentierte Friepes und stieß damit auf Widerspruch bei Norbert Sebald. „Das sehe ich anders. Es gibt nicht nur die Stadtwerke Ebermannstadt. Andere Gemeinden haben das in der Form umgesetzt, dass der Strom direkt an die Bürger geht. Wir sollten das nicht aus den Augen verlieren“, fand Sebald.
Schwierige Gespräche
Weiter schlug Sebald vor, „die Bürger in einer Art Genossenschaft mit einzubeziehen“. Umsetzbar ist dies in Weilersbach derzeit aber wohl nicht, „denn ich habe bereits mit Grundstückseigentümern gesprochen, teilweise war das Gespräch bereits an der Haustüre beendet“, erläuterte Friepes. Bei zwei Gegenstimmen entschied das Gremium schließlich, die Planungen für einen eigenen Solarpark derzeit einzustellen. Das Thema Solarenergie soll aber, darauf wies Anton Dennerlein hin, nicht gänzlich aus den Augen verloren werden.
Keine Bodendenkmäler
„Das ist eine gute Nachricht, die Bürger in Reifenberg können auf ihrem Friedhof wieder Beerdigungen durchführen, ohne dass ein Gutachten über potenzielle Bodendenkmäler erstellt werden muss“, informierte dann der Bürgermeister. Eine Fachfirma hatte hier aufgrund eines Verdachtes umfangreiche Georadaruntersuchungen durchgeführt „und dabei fast den ganzen Hang abgescannt“, so der Bürgermeister.
Nach dem nunmehr vorliegenden Abschlussbericht konnten lediglich Mauerreste, die tief im Boden liegen, nachgewiesen werden. Freuen dürfen sich die Bürger Reifenbergs auch über die Aufwertung ihrer Bushaltestelle an der B 470, denn diese bekommt ein Wartehäuschen.
Notkommandanten bestellt
Da die für Januar vorgesehene Feuerwehrversammlung der Floriansjünger in Weilersbach nicht durchgeführt werden kann und somit auch die Neuwahlen der beiden Kommandanten nicht möglich ist, mussten Notkommandanten bestellt werden. Einstimmig wurden hierfür der derzeitige 1. Kommandant Michael Henkel und der 2. Kommandant Markus Friedel als sein Stellvertreter benannt. Falls es die Pandemie zulässt, sollen die regulären Neuwahlen im Sommer durchgeführt werden.
Positive Bilanz
Marco Friepes konnte in seiner Jahresabschlussrede ein positives Fazit für das Jahr 2021 ziehen. Die Gemeinde wächst, wenn auch langsam, aber kontinuierlich. Die Finanzen stabilisieren sich weiter, was auch durch die um 50 Prozent über dem Ansatz liegende Zuführung zum Vermögenshaushalt ersichtlich ist. Die Einnahmen aus der Einkommens- und Gewerbesteuer haben fünfjährige Höchstwerte erreicht.
Gestiegen seien aber auch die Schulden, was auf die großen Investitionen, unter anderem für die Schul- und Kitasanierung sowie die Sanierung der Weißenbacher Straße zurückzuführen ist. „Unser Ziel ist es, Ende April die Turnhalle wieder zu eröffnen“, kündigte der Bürgermeister den Abschluss einer der laufenden Projekte an. Als erfolgreich bezeichnete Friepes auch die Einführung der „Weilersbach App“, die mit über 500 Nutzern weiter wachse und aktuelle Infos schnell in die Gemeinde trage.
Straße komplett sanieren
Kein Rückblick ohne Ausblick: Für 2022 hofft Weilersbach, beim Baugebiet Kirchenstraße entscheidende nächste Schritte gehen zu können. Im Zuge der anstehenden Sanierung der Bamberger Straße „wäre es sinnvoll, die Straße gleich komplett bis nach Rettern zu sanieren und mit einem Fahrradweg auszustatten. Der Landkreis hält hier Mittel bereit“, kündigte Friepes an.
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