Der Wanderweg zu den Sinterstufen ist seit Dezember gesperrt. Es mussten marode Bäume und Eschen gefällt werden.
© Sonja Schrüfer
Der Wanderweg zu den Sinterstufen ist seit Dezember gesperrt. Es mussten marode Bäume und Eschen gefällt werden.

Lebensgefahr

Wanderweg zu Sinterstufen gesperrt: Waldarbeiten in Weißenohe sorgen für Einschränkungen

Der Wanderweg zu den Sinterstufen ist gesperrt. Rot-weiße Absperrschranken und ein Verbotsschild mit dem Aufdruck "Lebensgefahr" versperren den Weg. "Wir sind dann einen anderen Weg gelaufen", sagt Sonja Schrüfer. Gut dreimal im Jahr wandern sie und ihr Mann, manchmal auch mit Freunden, zu den Sinterstufen. Dieses Naturdenkmal ist einfach eine schöne Kulisse und Sonja Schrüfer fotografiert gerne.

Vor allem die Kalktuffstufen im Winter, teils mit Eis behangen, bieten ein schönes Fotomotiv. Aus Wimmelbach fahren sie extra an. Das Auto in Weißenohe parken, bis Dorfhaus laufen und von dort an zu den Stufen, sei für sie schon anstrengend. Doch dieses Mal kam noch Enttäuschung wegen des gesperrten Weges hinzu. Ein Blick über die Absperrung zeigte, dass weiter oben Traktorspuren zu sehen waren, auf dem Weg und der Wiese.

Wanderer spekulierten über Zusammenhang zu tödlichem Unfall

Manche Touristen waren extra von Erlangen aus angereist, wegen des Fotomotivs oder der Wasserdrosseln, die dort zu sehen sind. Ob diese Sperrung mit dem tödlichen Unfall des Jungen zu tun hat, wurde dann auch von vielen Wanderern spekuliert oder eher Vandalismus der Grund sei. "Eschen und schadhafte Bäume wurden gefällt", erklärt Weißenohes Bürgermeister Rudolf Braun (WGA) auf Anfrage. Auch Totholz wurde entfernt. Diese Säuberungsarbeiten fanden vom Eingang Wanderweg am Weg entlang, links und rechts am Bach entlang und an den angrenzenden Grundstücken bis nach der zweiten großen Sitzgruppe statt. Es sind Privatwälder, informierte Braun. Angeordnet hatte es der Forstrevierleiter.

Dieser ist für die Privatwaldbesitzer zuständig. Auch ein paar Bäume von dem Stiftungswald der Gemeinde waren betroffen. "Der Förster sagte es ist zu gefährlich", erklärt Braun und da er eine Sperrung anriet, wurde gesperrt. Was der Förster sagt, wird umgesetzt. Das war bereits im Dezember. Die Witterungslage mit Schneefällen und Stürmen machte den Wanderbereich gefährlich. "Das Risiko kann niemand übernehmen", sagt Braun und sperrte den Weg wie angeordnet ab.

Es gibt immer Leute, die keine Verbote akzeptieren. Deshalb wird ebenfalls darauf hingewiesen, die Kalktuffstufen nicht zu betreten. Sie sind ein empfindliches Naturdenkmal.

Es gibt immer Leute, die keine Verbote akzeptieren. Deshalb wird ebenfalls darauf hingewiesen, die Kalktuffstufen nicht zu betreten. Sie sind ein empfindliches Naturdenkmal. © Sonja Schrüfer

Gut 100 Bäume wurden gefällt und auf einen Haufen gezogen. Auch Fichten waren darunter. Hackschnitzel wird nun aus den gefällten Bäumen. Mit manchen Arbeiten musste auf die Kälte gewartet werden, damit der Boden gefroren war und keine tieferen Schäden auf den Wegen in Wald und Flur entstanden. "Nun gibt es noch Aufräumarbeiten", erklärt der Bürgermeister, warum noch weitere zwei Wochen gesperrt bleibt.

Bürgermeister Rudolf Braun verweist auf den Ersatzweg

Doch auch wegen der Waldarbeiten selbst hätte gesperrt werden müssen. Profis führten die Arbeiten aus, damit die umfallenden Bäume nicht auf die Sinterstufen, ein Naturdenkmal, stürzten. Und freilich gibt es auch immer Uneinsichtige, die Sperrung und Verbot ignorieren und sich am Schild vorbei mogeln, um den bekannten Wanderweg zu laufen. Auch Schrüfers und andere Wanderer haben das kopfschüttelnd beobachtet. "Dabei haben wir sogar einen Ersatzweg ausgezeichnet", sagt Bürgermeister Rudolf Braun. Es gab somit Möglichkeiten, die eisbedeckten Sinterstufen oder die Wasserdrosseln zu beobachten und zu fotografieren.

Bekannt gegeben wurde die Sperrung beispielsweise im Mitteilungsblatt und für alle auswärtigen Wanderer und Touristen könne die Lillachquelle auf dem Ersatzweg erreicht werden.

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