Mehrere Sichtungen

Tierhalter ratlos: Wolf zurück in der Fränkischen Schweiz?

Annika Falk-Claußen

Redakteurin Nordbayerische Nachrichten Forchheim

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3.6.2023, 06:00 Uhr
Ist der Wolf wieder da? In der Fränkischen Schweiz wurden zuletzt mehrere Sichtungen gemeldet. (Symbolbild)

© IMAGO/imageBROKER/G. Lacz Ist der Wolf wieder da? In der Fränkischen Schweiz wurden zuletzt mehrere Sichtungen gemeldet. (Symbolbild)

Ob der Wolf wirklich zurück ist, ist nicht zu einhundert Prozent zu belegen. Dennoch deutet einiges darauf hin: Rund um Pfingsten meldeten gleich mehrere Passanten, Wölfe in der Region gesehen zu haben. So meldete sich unter anderem eine Leserin, die anonym bleiben möchte, bei den Nürnberger Nachrichten. Sie habe einen Wolf gesehen, nur 50 Meter von ihrem Garten in Bieberbach entfernt, erklärte die Frau, und lieferte gleich ein Foto mit. Zwar habe sie keine Angst gehabt, dass Wölfe so nahe am Dorf unterwegs sind, es stimme sie aber nachdenklich.

Deutlich mehr Sorgen macht das Tier dem Landwirten Bernd Brüttnig. 50 Rinder sowie einige Kälber hält er auf einer Weide in Türkelstein. "Ich kann nicht mehr richtig schlafen, weil ich Angst habe, dass der Wolf meine Tiere reißt", erklärte er schon vor einigen Monaten auf einer Veranstaltung der Ökomodellregion Fränkische Schweiz. Da er den Wolf durchaus als existenzbedrohend ansieht, kann er Befürworter des Tieres nicht verstehen. Man müsse es in Schranken weisen. "Ich habe nichts gegen den Wolf. Er ist ein faszinierendes Geschöpf, aber auch kein Kuscheltier, sondern ein sehr effektiver Jäger.“

Seit 2017 hat sich im Veldensteiner Forst südlich von Pegnitz ein Wolfsrudel angesiedelt, das laut Wolfsmanagement der Regierung Oberfranken aus etwa neun Tieren besteht. Um ihren Nahrungsbedarf zu decken, benötigen sie ein Territorium von etwa 250 Quadratkilometern. Vergrößert sich das Rudel im Frühjahr durch Welpen, wandern die Jungwölfe ab und gründen neue Territorien.

Was Brüttnig von Schutzmaßnahmen gegen Wölfe hält und wie ein Schäfer die ganze Situation sieht, lesen Sie in unserem Hintergrundartikel auf nn.de.

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