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Glosse: Willkommen im Dschungel der Buchstaben in Forchheim

Ulrich Graser

Redaktionsleiter, Nordbayerische Nachrichten für Forchheim und Ebermannstadt

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21.1.2024, 08:00 Uhr
Darmprobleme? Sind manchmal nur halb so schlimm wie die Wörter, die sie beschreiben sollen.

© Monique Wüstenhagen/dpa Darmprobleme? Sind manchmal nur halb so schlimm wie die Wörter, die sie beschreiben sollen.

Aus Gründen der Eigenwerbung möchte ich Sie, liebe User und -innen, schon an dieser Stelle auf ein Wort aufmerksam machen, welches Sie in einem aktuellen Artikel genauer studieren können: Dünndarmfehlbelegungssyndrom.

Nein, das hat nichts mit Prüfungen im Dschungelcamp von RTL zu tun, auch wenn es thematisch gewissermaßen dazu passt. Eher schon mit gewissen Werbespots kurz vor der Tagesschau der ARD. Bei Nebenwirkungen fragen Sie gegebenenfalls Ihren Bergdoktor im ZDF oder die netten Menschen in Ihrer Apotheke.

Ein anderes Wort, über das Sie in unserer jüngsten Kolumne von Rainer Streng stolpern werden, heißt: Rindfleischettikierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz.

Wenn Sie jetzt glauben, dieser Haufen Buchstaben (63 an der Zahl, aktueller Rekordhalter) kann nur auf dem Mist der Ampel gewachsen sein, dann fallen Sie einmal mehr Ihren Vorurteilen zum Opfer. Jenes Gesetz hat nämlich 1999 der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern beschlossen. Ein Bundesland, dessen Name alleine schon Zungenbrecherqualitätsmerkmalverdachtsmomente aufweist.

Seit 2003, wer hätte es nicht bemerkt, galt im Bundesgebiet übrigens eine Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsübertragungsverordnung (67 Buchstaben). Leider wurde sie 2007 wieder aufgehoben.

All diese Wörter entstehen durch die mehr oder weniger sinnvolle Aneinanderreihung einzelner Substantive. Man nennt sie „Bandwurmwörter“. Womit wir wieder beim Dünndarm wären.

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