"Anfängliche Meinungsverschiedenheiten"

"Es lebe das Leben": 60 Schüler am Herder-Gymnasium Forchheim mit Traumnoten in die Welt entlassen

Andreas Kummer

30.6.2023, 16:19 Uhr
Sie sind die besten Abschluss-Schüler am Herder-Gymnasium Forchheim, zwischen Oberstufen-Koordinatorin Yvonne Matzick-Reimann (links) und Schulleiter Bruno Kuntke (rechts) von links nach rechts: Florian Bendig (1,2), Eila Hertweck (1,0), Nicolai Prechtel (1,0), Elisabeth Ulm (1,0) und Maisa Guerra (1,1).

© Athina Tsimplostefanaki, NNZ Sie sind die besten Abschluss-Schüler am Herder-Gymnasium Forchheim, zwischen Oberstufen-Koordinatorin Yvonne Matzick-Reimann (links) und Schulleiter Bruno Kuntke (rechts) von links nach rechts: Florian Bendig (1,2), Eila Hertweck (1,0), Nicolai Prechtel (1,0), Elisabeth Ulm (1,0) und Maisa Guerra (1,1).

Nach langem Büffeln und zahlreichen Prüfungen war es nun endlich soweit: Die 60 Abiturientinnen und Abiturienten des Herder-Gymnasiums durften ihre Reifezeugnisse feierlich in Empfang nehmen. Für einen würdigen Rahmen hatte die Schule dazu in die festlich geschmückte Aula geladen, und gut 200 Gäste waren gekommen.

Jeder fünfte Schüler am Herder-Gymnasium Forchheim hat einen Einser-Schnitt

Ehe die Entlassfeier begann, versammelten sich Schulleiter und Oberstudiendirektor Bruno Kuntke zunächst mit den fünf Jahrgangsbesten für ein Gruppenfoto. Diese haben ihr Abitur mit den absoluten Traumnoten von 1,0 bis 1,2 bravourös gemeistert. Ihre Namen lauten: Nicolai Prechtel, Elisabeth Ulm, Eila Hertweck (alle mit 1,0), Maisa Guerra (1,1) und Florian Bendig (1,2). Auf die Frage, wie sie diese Top-Note erzielt habe, antwortete etwa Maisa Guerra: „Ich habe selber nicht damit gerechnet. Geholfen hat aber, einfach entspannt zu bleiben und nicht nur zu lernen.“

In ihrer Laudatio lobte Oberstufenkoordinatorin Yvonne Matzick-Reimann ihre Schülerschaft für das bestandene Abi. Alle, die zu den Prüfungen angetreten waren, hätten auch bestanden. Jeder fünfte Schüler sogar mit einem Einser-Schnitt. Besonders hob Matzick-Reimann die Souveränität, die Gelassenheit sowie den Teamgeist hervor, der unter den Abiturienten geherrscht habe. Einen positiven Blick nach vorn, Mut und gute Weggefährten – diese Wünsche gab sie ihnen abschließend mit auf den Weg.

„Wir sind stolz auf Sie!“ – mit diesen Worten richtete sich Landrat Hermann Ulm (CSU) an die Abiturienten. Auch betonte Ulm den Zusammenhalt von Abiturienten und der ganzen Schulfamilie sowie die Unterstützung durch Lehrerschaft und Eltern. Ferner verwies er auf preisgekrönte Arbeiten so mancher Schüler-Projekte des aktuellen Abi-Jahrgangs.

Seine Glückwünsche und seinen Respekt richtete auch CSU-Landtagsabgeordneter Michael Hofmann aus. Und an die Lehrer gerichtet sagte er: „Sie haben hervorragende Arbeit geleistet.“ Für die Abiturienten wünschte er sich, dass sie mit Gottvertrauen in die Zukunft gehen, eben „weil man nicht immer alles selbst in der Hand hat“.

In Grußworten gratulierten auch Andrea Meixner-Wolf (Elternbeiratsvorsitzende) und Corina Gallmetzer (Vorsitz Freundeskreis des HGF) den Abiturienten. Diese ergriffen sodann selbst das Wort. Drei von ihnen – Yella Giannoulopoulos, Amelie Hagitte und Florian Bendig – warfen dazu in einem launigen Vortrag den Blick zurück. So schwärmten sie mit Witz und mancher Ironie von kuriosen Begebenheiten, von tollen Oberstufenkonzerten, Klassenfahrten und natürlich dem Abi-Scherz. Ferner dankten sie der Lehrerschaft für die gewährte Freiheit, aber auch für den Glauben an die Schüler sowie für die Unterstützung auf dem Weg zur Hochschulreife. „Sonst hätten wir das Abitur nicht so gerockt“, betonten die drei. Außerdem dankten sie ihrer Oberstufenkoordinatorin, oder um es in den Worten der Schüler zu sagen, ihrer „Mama Matzick“. Sie sei für ihre Oberstufe immer da gewesen.

Schulleiter: "Sich vor Hochmut in Acht nehmen."

Zuletzt wandte sich Schulleiter Kuntke an seine Abiturientinnen und Abiturienten. Er erinnerte sie, in Anlehnung an das Schicksal der sagenumwobenen Stadt „Atlantis“, sich vor Hochmut in Acht zu nehmen. Zugleich solle man offen sein und bleiben, und sich stets die Hoffnung auf das Glück bewahren, das aus einem selbst erwachse.

Auch betonte Kuntke, wie sehr sich im letzten Schuljahr – nach anfänglichen Meinungsverschiedenheiten – ein Vertrauensverhältnis zwischen ihm und den Abiturienten aufgebaut habe. Dabei hätten die Schüler vor allem ihre Argumentations-, Konflikt- und Kompromissfähigkeit geschärft, „wesentliche Voraussetzungen, um einen konstruktiven Beitrag zu einem positiven Gemeinwesen leisten zu können“. Und in Anlehnung an einen kurz zuvor von den Schülern interpretierten Coldplay- Song schloss Kuntke seine Ansprache mit dem positiven Credo „Viva la Vida“ – Es leben das Leben.