Film zur Prime-Time
Filmemacher aus Franken für ARD-Projekt unterwegs: Martin Kießling reist mit der Kamera um die Welt
5.6.2024, 17:00 UhrEin Monat quer durch Europa: Für eine Prime-Time-Doku der ARD war der gebürtige Franke Martin Kießling mit seiner Kamera 7000 Kilometer unterwegs. "In Litauen haben wir die Bundeswehr bei einer Nato-Übung, einem Gefechtstraining, begleitet", erzählt Kießling. Auch stand er mit seiner Kamera unmittelbar an der Grenze zu Russland. "Das hinterlässt einen großen Eindruck. Man stellt es sich anders vor, als es wirklich ist."
Unterwegs war Kießling, der im oberfränkischen Weilersbach, einem 2200-Seelen-Dorf im Landkreis Forchheim, aufgewachsen ist, mit dem neuen Leiter des ARD-Hauptstadtstudios Markus Preiß. Von 2016 bis vor kurzem war Preiß Studioleiter in Brüssel und für die Berichterstattung rund um Europa zuständig. In seiner Dokumentation stellt der Journalist kurz vor der Europawahl die Frage, was Europa im Alltag für die Menschen bedeutet.
Für den Filmemacher und Kameramann Martin Kießling ist es nicht die erste Drehreise für eine Dokumentation. Er war auch bereits für das ZDF, den BR oder Arte unterwegs. Ob Nordkoreas Weg zur Atommacht oder über den Machthunger Chinas: Mit seiner Kamera ist der Franke so nah am Weltgeschehen wie sonst nur wenige.
Mit Nockherberg Fastenprediger Maximilian Schafroth bei der Musterung
Das wirkliche Leben ist das eine. Als Filmemacher ist Kießling nicht nur als Kameramann, sondern auch als Regisseur aktiv. Eines seiner ersten Werke setzte er mit dem Schauspieler und Kabarettisten Maximilian Schafroth – der heute die berühmte Fastenpredigt auf dem Nockherberg hält – um. Auf dem Filmplakat: männliche Genitalien.
Dass er mit seiner Kamera Momente festhalten will, das war Kießling schon ziemlich früh klar. Heute lebt der freischaffende Filmemacher in München. Nach langen Drehpausen freut er sich, auch mal wieder nach Oberfranken zurückzukehren. Und dort sieht der Wahl-Münchner noch viele filmische Schätze versteckt, die er heben will.
"Mit.Menschen"-Podcast-Moderator Patrick Schroll hat mit Martin Kießling nicht vor der Kamera, aber vor dem Mikrofon gesprochen: Über Preisgeld in Höhe von Millionen, wie es sich anfühlt, vor den Türen von Diktatoren zu stehen und wie er von der Schulbushaltestelle in Weilersbach den Weg in die Filmwelt gefunden hat.
Das Gespräch ist in der neusten Folge des Podcasts "Mit.Menschen" zu hören.
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