(Fast) ausgestorben: Diese Tiere leben im Tiergarten Nürnberg
35 Bilder 6.8.2020, 15:33 UhrElenantilope
Die Elenantilope im Tiergarten sieht aus, als überlege sie bei der Gehegepflege mitzuhelfen. Die normalerweise in Afrika lebende Antilopenart wird auf der Roten Liste der gefährdeten Arten geführt. © Ulrike Reich-Zmarsly
Flachlandtapir
Die Abstammungslinie der Tapire reicht 55 Millionen Jahre zurück. Ihr heutiges Aussehen unterscheidet sich kaum von dem ihrer Vorfahren, weshalb Tapire auch als lebende Fossilien bezeichnet werden. Heute zählen sie zu den gefährdeten Tierarten. Die Haltung im Tiergarten Nürnberg wird nur noch bis Ende August 2020 fortgeführt. © Christian Langhans
Gepard
Schon früh hat der Mensch es verstanden, Geparde zu dressieren und als Jagdbegleiter nutzbar zu machen. Deswegen hat man ihn für die Jagd abgerichtet. Da sich diese Katze aber in Gefangenschaft nicht vermehrte, musste man immer neue Geparde fangen. In den Golfstaaten sind Geparde beliebte Luxushaustiere, obwohl sie dafür nicht geeignet sind. Zu ihrer enormen Dezimierung trug außerdem bei, dass sie wegen ihres Fells getötet wurden. © Christian Langhans
Kaffernbüffel
Eine Hauptursache für den stark reduzierten Bestand des Kaffernbüffels stellte eine Rinderpest-Epidemie um 1890 dar. Darüber hinaus gilt der Kaffernbüffel als Bestandteil der Big Five und hat den Ruf als eines der gefährlichsten Tiere der afrikanischen Savannen, womit die Trophäenjagd eine hohe Bedeutung erlangt. Heute sind die Populationen und Herden des Kaffernbüffels zum Großteil auf Schutzgebiete beschränkt. © Horst Linke
Kulan
In den letzten 200 Jahren schrumpfte sein Verbreitungsgebiet unter anderem in Kasachstan dramatisch und umfasst heute weniger als drei Prozent der ursprünglichen Größe. Daher steht der Kulan als stark gefährdet auf der Roten Liste. Im Mai 2020 konnte sich der Tiergarten Nürnberg aber über zweifachen Nachwuchs in der Gruppe der Kulane freuen. © Christian Langhans
Magot (Berberaffe)
In Nordafrika gibt es nach einer Schätzung aus dem Jahr 2013 weniger als 7000 Tiere. Der Bestand geht aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraumes und durch das Verhalten des Menschen weiter zurück. Durch verschiedene Affengehege, die als Touristenattraktion geöffnet wurden, wird versucht die Population der Tiere wieder aufzubauen. Im Tiergarten Nürnberg handelt es sich um eine Damen-WG, weshalb sich der Bestand hier nicht vergrößern wird. © Christian Langhans
Mähnenschaf
In der Sahara werden Mähnenspringer von jeher von den Einheimischen gejagt, da sie wichtige Lieferanten von Fleisch, Fellen, Leder und Sehnen sind. Durch die Jagd sind die Bestandszahlen in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen, weshalb die Art als gefährdet geführt wird. © Norbert Goldhammer
Nilgau-Antilope
Im Hinduismus wurde die Nilgau wegen ihrer Ähnlichkeit mit Hausrindern als naher Verwandter der „Heiligen Kuh“ eingestuft und war deshalb lange keinerlei Verfolgung ausgesetzt. Seit 1900 sind die Bestände aber vor allem durch Habitatzerstörung zurückgegangen. © Christian Langhans/Tiergarten Nürnberg
Pinselohrschwein
Pinselohrschweine, die auch Flussschweine genannt werden, gehören zu den farbenprächtigsten Säugetieren der Welt. Im Nürnberger Tiergarten kann nur noch das letzte Pinselohrschwein Heidi bestaunt werden. © Tobias Kleinschmidt, dpa
Rotducker
Rotducker sind kleine Antilopen. Um möglichst wenig Konkurrenz zu haben, ziehen sie meist als Einzelgänger umher. Südlich von Durban (Ostafrika) war der Rotducker ausgestorben, wurde inzwischen aber wieder in einigen Gegenden neu angesiedelt. © Christian Langhans/Tiergarten Nürnberg
Schabrackentapir
Der Schabrackentapir wird in der Roten Liste gefährdeter Arten mit dem Status stark gefährdet geführt. Durch die Zerstörung der Regenwälder, die Ausweitung der menschlichen Besiedlung und die zunehmende Jagd auf die Tiere wurde der Bestand weitestgehend ausgerottet. Wie viele freilebende Schabrackentapire es noch gibt, ist weitgehend unklar, da sie sich aufgrund ihrer scheuen Lebensweise nur selten den Menschen zeigen. © Christian Langhans/Tiergarten Nürnberg
Schneeleopard
Die illegale, aber lukrative Pelzjagd hat die Bestände des Schneeleoparden erheblich reduziert. Obwohl die Raubkatze überall unter Schutz steht, ist Wilderei immer noch ein Problem, das ihn weiter gefährdet. © Christian Langhans
Wisent
Von etwa 3200 reinblütigen Wisente leben rund 60 Prozent des Weltbestandes in freilebenden Populationen. Ein Koordinierungsprogramm soll sicherstellen, dass in den bestehenden freien Populationen die genetische Vielfalt erhalten und nach Möglichkeit erhöht wird. Pläne für die Auswilderung gibt es unter anderem auch für Deutschland. © Stefan Hippel
Europäischer Ziesel
Der Bestand der Tiere in Deutschland lebte bis circa 1950 im Osterzgebirge. 2019 beteiligte sich der Tiergarten der Stadt Nürnberg an einer deutsch-tschechischen Auswilderungsaktion von Zieseln im unteren Egertal am Fuße des Vulkankegels bei dem Dorf Milá (Millayer Berg). Seit mehr als 60 Jahren besteht dort ein Naturreservat. © Christian Langhans
Flachlandgorilla
Erst im Juni 2020 musste sich der Tiergarten Nürnberg von seiner Gorilla-Dame Lena verabschieden, da sie an Krebs verstorben war. Mit 44 Jahren gehörte Lena zu den acht ältesten noch lebenden Gorillas in Zoos weltweit. Zuletzt wurde der weltweite Bestand auf nur noch 3.800 Tiere geschätzt. © Dr. Helmut Mägdefrau / Stadt Nürnberg
Fischkatze
Der weltweite Bestand der Fischkatze wird auf weniger als 10.000 Tiere geschätzt. Der Bestand ist rückläufig, daher wird die Art als gefährdet eingestuft. © Christian Langhans
Buntmarder
Da sie wegen ihrer Vorliebe für Honig manchmal Bienenstöcke aufbrechen und in einigen Regionen ihr Fleisch gegessen wird, werden sie verfolgt. Hauptbedrohung ist aber der Verlust des Lebensraums durch Waldrodungen. © Christian Langhans
Brauner Maki
Zu den Hauptgefahren der Braunen Makis zählt die Zerstörung ihres Lebensraums durch Brandrodung und Abholzung sowie die Bejagung. Die Gesamtpopulation ist in den letzten 24 Jahren (drei Generationen) um 20 bis 25 Prozent zurückgegangen, weshalb die Art als gefährdet eingestuft wird. Auch im Tiergarten Nürnberg wurde die Haltung der Braunen Makis aufgegeben. An ihre Stelle sind Kronenmakis gerückt, die sich im März 2020 über Nachwuchs freuen konnten.
Asiatischer Löwe
Der Asiatische Löwe wurde stark bejagt und fast ausgerottet. So gab es 1913 nur noch 20 Individuen. Mittlerweile gibt es Bestrebungen, den Asiatischen Löwen in einem weiteren indischen Reservat anzusiedeln. Da diese Tierart Teil des EEPs ist, wird sie auch im Nürnberger Tiergarten gehalten. © Aaron Chown, dpa
Grevyzebra
Grevyzebras wurden gejagt, um ihr attraktives Fell auszustellen und weil man sie für Nahrungskonkurrenten für das Vieh hielt. Weitere Bedrohungen sind Reduktion des Verbreitungsgebietes durch Ausdehnung menschlicher Siedlungen und Wirtschaftsflächen und damit verbundene schlechtere Zugangsmöglichkeit zu Wasser. Die Population ist mit einem Rückgang von 94 Prozent seit den 1980er Jahren fast zusammengebrochen und gilt deshalb als stark gefährdet. © Christian Langhans
Hirschziegenantilope
Auch heute noch ist die Jagd neben der Habitatzerstörung der Hauptgrund für den massiven Bestandsrückgang. Einst war die Hirschziegenantilope das häufigste Huftier des indischen Subkontinents. Mitte der 60er Jahre lag der Bestand bei nur noch rund 8.000 Tieren. Völlig erloschen sind die wilden Bestände in Pakistan und Bangladesch. © Christian Langhans
Kropfgazelle
Der Gesamtbestand der Kropfgazelle hat über die letzten zwei Jahrzehnte stark abgenommen. Die Kropfgazelle wird daher als gefährdet eingestuft. Im Tiergarten Nürnberg kann die Antilopenart von Jung und Alt bestaunt werden. © Christian Langhans / Tiergarten Nürnberg
Mendesantilope
Die Mendesantilope gilt als vom Aussterben bedroht. Wegen ihres Fleisches und ihrer Haut wurde die Mendesantilope schon immer von Einheimischen gejagt. Aber erst die Vergnügungsjagden von motorisierten Fahrzeugen und Flugzeugen aus ließen die Populationen rapide schrumpfen. Heute gibt es noch etwa 50 Mendesantilopen in ganz Afrika. Weltweit laufen verschiedene Auswilderungsprojekte, um den Bestand der Antilopen wieder aufzustocken. © Christian Langhans
Panzernashorn
Bis heute ist Wilderei ein großes Problem, da das Horn des Panzernashorns in Ostasien in der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet wird. Ein nach China eingeschmuggeltes Horn kann Wilderern bis zu hunderttausend Dollar einbringen. Es gibt heute zwar wieder mehr als 2.800 Panzernashörner, aber nach wie vor wird die Art als gefährdet geführt. © Narendra Shrestha/EPA/Symbolbild (dpa)
Sibirischer Tiger
Neben dem Verlust des natürlichen Lebensraumes ist der Sibirische Tiger vor allem durch die Verringerung der Großwildbestände, die seine natürliche Nahrungsgrundlage bilden, bedroht. Der illegale großflächige Holzeinschlag stellt eine der Hauptursachen für den Verlust des Tiger-Lebensraumes dar. Ein weiterer Faktor, der den Lebensraum des Sibirischen Tigers bedroht, sind Waldbrände. Der Sibirische Tiger wird als stark gefährdet, bis zum nächsten Jahr des Tigers 2022 soll der Bestand aber von heute ca. 500 Tieren verdoppelt werden. © Christian Langhans/Tiergarten Nürnberg
Somali Wildesel
Der Mensch jagt den Somali-Wildesel wegen seines Fleisches und Fells. Seit den 1970er Jahren wird diese Art immer seltener in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet. Der Weltbestand betrug im Jahre 1970 nur noch ca. 1500 wildlebende Exemplare. Die Gründe dafür sind Dürren, Kriege und die Paarung mit Hauseseln. Die Erstzucht in Zoos erfolgte im Jahre 1970 im Zoo Basel. Diese Art wird heutzutage in zoologischen Anlagen wie dem Tiergarten Nürnberg gehalten und erfolgreich nachgezüchtet. © Harald Sippel
Trampeltier
In der Roten Liste gefährdeter Arten werden die wilden Trampeltiere seit 2002 als vom Aussterben bedroht. Weltweit beträgt der Bestand nur noch ca. 1.000 Trampeltiere in freier Wildbahn. Die Wild Camel Protection Foundation setzt sich für den Schutz der letzten lebenden wilden Trampeltiere ein. Sie plante deshalb gemeinsam mit der chinesischen Regierung ein großflächiges Schutzgebiet für diese Tiere. © Christian Langhans
Weißhandgibbon
Auch der Weißhandgibbon gilt als stark gefährdet. Er ist wie alle Gibbonarten in allen Ländern seines Verbreitungsgebietes geschützt, doch in den meisten Ländern sind diese Schutzgebiete nicht gut überwacht, auch wenn sie für den Tourismus unterhalten werden. Unzureichende Verwaltung und unzulänglicher Schutz, nicht etwa Waldzerstörung, sind die wichtigsten, langfristigen Bedrohungen. Im Tiergarten Nürnberg lebt eine Mutter-Tochter-WG von Weißhandgibbons. Gibbon-Dame Mädi teilt sich das Gehege mit zwei ihrer Töchter. © Christian Langhans
Andenkondor
Heute wird die Gesamtpopulation des Andenkondors auf etwa 10.000 Individuen geschätzt. Der Bestand nimmt immer noch weiter ab. Eine größere Untersuchung der Greifvogelbestände in der dicht besiedelten Metropolitan-Region Chiles verzeichnet einen abnehmenden Kondorbestand und gibt als Grund Verfolgung, Nahrungsmangel und Habitatsverlust an. © Christian Langhans/Tiergarten Nürnberg
Eisbär
Neben der Jagd auf Eisbären gelten in jüngerer Zeit zwei weitere Faktoren für die Bedrohung maßgeblich: Zum einen wird durch die verstärkte Förderung von Erdöl und Erdgas in den arktischen Regionen ihr Lebensraum eingeschränkt. Zum anderen wird befürchtet, dass die Lebensräume der Eisbären durch die globale Erwärmung generell drastisch zurückgehen würden. Es wird prognostiziert, dass die Eisbären bis Mitte des 21. Jahrhunderts ausgestorben sein werden. Im Tiergarten Nürnberg sorgte zuletzt 2007 die Geburt von Eisbärin Flocke für Aufregung.
Europäischer Fischotter
Heute steht der Fischotter in den meisten Ländern unter Schutz. In Deutschland fällt der Fischotter zwar immer noch unter das Jagdgesetz, allerdings ist die Jagd auf ihn seit 1968 untersagt. Der Schutz des Otters setzte dabei zu einem Zeitpunkt ein, zu dem der Bestand der Tiere bereits nachhaltig dezimiert war. Fischotter werden heute insgesamt als gering gefährdet eingestuft. © Christian Langhans / Tiergarten Nürnberg
Guanako
Bei Ankunft der Spanier in Südamerika gab es schätzungsweise 50 Millionen wilde Guanakos. Seitdem wurden sie wegen ihres Fells gejagt, vor allem aber, um Weideland für die Schafherden zu gewinnen. Durch massenhaften Abschuss wurden die Bestandszahlen immer kleiner. Heute gibt es noch etwa 600.000 Guanakos, das ist nur noch etwas mehr als ein Prozent der ursprünglichen Zahl. © Christian Langhans
Kleiner Pandabär
Jäger sind trotz Verboten hinter dem Pelz der Katzenbären her. Zudem ist die Abholzung der Bergwälder, der Lebensraum der Tiere, eine große Gefahr für die kleinen Pandas. Ihr Lebensraum verkleinert sich dadurch und auch der Austausch verschiedener Populationen wird schwieriger. Die kleinen Pandas werden als stark gefährdet eingestuft. © Christian Langhans
Seehund
Der Seehund kommt auf der Nordhalbkugel im Atlantik und Pazifik vor. Er bevorzugt Küsten mit trockenen Sandbänken. Man findet ihn aber auch an geschützten Felsküsten. Wasserverschmutzung und mangelnde Nahrung durch Überfischung sowie Prämienjagd haben die Bestände auf ein bedrohliches Tief dezimiert. In Nürnberg leben zwei Seehunddamen: Nele und Olivia. © Christian Langhans
Netzgiraffe
Netzgiraffen leben zum Großteil südlich der Sahara. Die Population nördlich der Sahara wurde schon früh von Menschen und durch das Wüstenklima ausgerottet. Auf lange Sicht verdrängt die rasch anwachsende afrikanische Bevölkerung die Giraffen mehr und mehr aus ihren angestammten Lebensräumen. Die letzte vorhandene Netzgiraffe im Nürnberger Tiergarten hört auf den Namen Lubaya. © Christian Langhans