Spatenstich für den Forschungsneubau des Deutschen Zentrums Immuntherapie (Translational Research Center 2). Der Neubau soll südelich des TRC 1 entstehen, wo vorher der Ostflügel der "Hupfla" stand, der abgerissen wurde.
© Harald Sippel, NN
Spatenstich für den Forschungsneubau des Deutschen Zentrums Immuntherapie (Translational Research Center 2). Der Neubau soll südelich des TRC 1 entstehen, wo vorher der Ostflügel der "Hupfla" stand, der abgerissen wurde.

63 Millionen Euro

Wo ein Teil der "Hupfla" stand: Spatenstich für Klinik-Forschungsneubau "Citable" in Erlangen

Nach dem Teilabriss der alten Heil- und Pflegeanstalt ("Hupfla") folgte nun am Donnerstag der Spatenstich. "Wie ein Puzzleteil", heißt es in der Mitteilung des Uniklinikums, füge es sich ein zwischen das Translational Research Center (TRC I) an der Schwabach und das Internistische Zentrum des Uniklinikums am Ulmenweg: das neue "Center for Immunotherapy, Biophysics & Digital Medicine" (Citable), der Forschungsneubau des Deutschen Zentrums Immuntherapie (DZI).

Alles bereit für den Spatenstich

Alles bereit für den Spatenstich © Harald Sippel, NN

„In nur 400 Arbeitstagen haben wir die komplexe Planung durchgezogen und die haushaltsrechtliche Genehmigung beim Bayerischen Landtag erwirkt", sagt Jan Knippel, Bereichsleiter Hochschulbau des Staatlichen Bauamts Erlangen-Nürnberg.

Fachübergreifende Forschung

„Wir rechnen noch in diesem Jahr mit dem Beginn der Rohbauarbeiten und freuen uns, das Gebäude Ende 2025 beziehen zu können“, sagte Prof. Markus F. Neurath, Sprecher des Deutschen Zentrums Immuntherapie. Dann sollen hier Wissenschaftler aus den Bereichen Immunmedizin, Biophysik und Digitale Medizin fachübergreifend zusammenarbeiten. Diese Vernetzung der drei Forschungsfelder sei bundesweit einzigartig.

Spatenstich für ein Millionenprojekt in Erlangen (v.l.): Klinikdirektor Heinrich Iro, Bürgermeister Jörg Volleth, Markus F. Neurath (Sprecher Deutsches Zentrum Immuntherapie), Innenminister Joachim Herrmann, Wissenschaftsminister Markus Blume, Unipräsident Joachim Hornegger, Jan Knippel (Bereichsleiter Hochschulbau Erlangen) und der kaufmännische Direktor des Uniklinikums Albrecht Bender.

Spatenstich für ein Millionenprojekt in Erlangen (v.l.): Klinikdirektor Heinrich Iro, Bürgermeister Jörg Volleth, Markus F. Neurath (Sprecher Deutsches Zentrum Immuntherapie), Innenminister Joachim Herrmann, Wissenschaftsminister Markus Blume, Unipräsident Joachim Hornegger, Jan Knippel (Bereichsleiter Hochschulbau Erlangen) und der kaufmännische Direktor des Uniklinikums Albrecht Bender. © Harald Sippel, NN

Ziel sei die Entwicklung von innovativen Diagnose- und Therapieverfahren für Entzündungs- und Krebserkrankungen. „Und das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Internistischen Zentrum, wo wir täglich unsere Patientinnen und Patienten behandeln“, so Neurath. Die "Translation", also die Übertragung von Forschungsergebnissen vom Labor in die Klinik, sei für die Klinik entscheidend, heißt es in einer Pressemitteilung. Die oft schwer kranken Patienten würden als Erste von neuesten Forschungsergebnissen profitieren.

Der Bau entsteht dort, wo nach langen Diskussionen die ehemalige Heil- und Pflegeanstalt ("Hupfla") abgerissen wurde.

Der Bau entsteht dort, wo nach langen Diskussionen die ehemalige Heil- und Pflegeanstalt ("Hupfla") abgerissen wurde. © Harald Sippel, NN

Innerhalb des "Citable" werden sich insgesamt 2.014 Quadratmeter Nutzungsfläche auf sechs Geschosse verteilen; hinzu kommen 1.072 Quadratmeter Technik- und 1.224 Quadratmeter Verkehrsfläche. Neben Laborbereichen sind Besprechungs- und Aufenthaltszonen eingeplant, die den interdisziplinären Austausch fördern sollen. Außerdem befinden sich in dem Gebäude Büros und Seminarräume.

Rund 63,4 Millionen Euro

Das "Citable" sei ein elementarer Baustein auf dem Forschungscampus Nord, der seit dem Architektenwettbewerb für das Translational Research Center im Jahr 2009 als Einheit geplant wird, heißt es von der Uniklinik. Die Baukosten in Höhe von insgesamt rund 63,4 Mio. Euro werden getragen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Freistaat Bayern. Errichtet wird der DZI-Forschungsneubau vom Staatlichen Bauamt Erlangen-Nürnberg.

Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, würdigte in seinem Grußwort die Bedeutung des Citable: Der Forschungsbau sei "ein in Stein gegossenes Prädikat der Extraklasse für die Erlanger Hochschulmedizin". Die Hugenottenstadt sei "Weltstandort der medizinischen Forschung“, so Blume. Durch Spitzenforschung stelle man auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Kliniken sicher. "Auch in der Medizin gilt: Innovation hilft“, so der Minister.

2.014 Quadratmeter Nutzungsfläche sollen sich einmal auf sechs Geschosse verteilen.

2.014 Quadratmeter Nutzungsfläche sollen sich einmal auf sechs Geschosse verteilen. © Harald Sippel, NN

Auch Innenminister Joachim Herrmann hob den Stellenwert hervor: „Das ist ein großartiger Tag für unseren Medizinstandort Erlangen." Wissenschaftler aus verschiedenen Fachgebieten "werden an bahnbrechenden neuen Diagnostik- und Therapieverfahren arbeiten", was Patienten bei Entzündungs- und Krebskrankheiten weltweit helfen könne.

Jörg Volleth, Bürgermeister von Erlangen, lobte den kontinuierlichen Ausbau des Wissenschaftsstandorts. Mit der neuen Einrichtung und seiner fußläufigen Reichweite zum Internistischen Zentrum rücke "diese hochmoderne Forschungsinfrastruktur noch näher an die Patientinnen und Patienten heran“. Auch Universitätspräsident Joachim Hornegger hob die kurzen Wege und den interdisziplinären Ansatz hervor: „Die Stärke der FAU zeigt sich in ihrer Vielfalt – gerade was die Forschung betrifft."

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