Personalnot in der Pflege

Schlüsselfelder Johanniter rückten 2023 zu mehr als 4.000 Einsätzen aus

19.2.2024, 15:13 Uhr
Mit viel persönlichem Engagement bringen sich die Ehrenamtlichen ein, wie hier bei der Katastrophenschutzübung des Landkreises Bamberg. 

© Patrizia Renninger/Johanniter, NN Mit viel persönlichem Engagement bringen sich die Ehrenamtlichen ein, wie hier bei der Katastrophenschutzübung des Landkreises Bamberg. 

Über 185.000 Kilometer: Diesen Weg legten die Mitarbeitenden der Rettungswache Schlüsselfeld im vergangenen Jahr zurück, wie der Johanniter Regionalverband Oberfranken in einer Pressemitteilung erklärt. Insgesamt sei die Mannschaft aus Schlüsselfeld 2023 zu rund 4000 Einsätzen ausgerückt, 1600 Mal zu einem Krankentransport, fast 1000 Mal zu Notfällen und Notarzteinsätzen. Dazu kämen selbstverständlich zahlreiche ehrenamtliche Einsätze im Bereich des Bevölkerungsschutzes.

5225 Stunden ehrenamtliche Arbeit in Schlüsselfeld

Der Rettungsdienstleiter Thomas Roschmann erklärt: "Unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer haben im vergangenen Jahr beeindruckende 5225 Stunden zum Beispiel im Bereich der Psychosozialen Notfallversorgung, bei Einsätzen unserer Motorradstaffel oder als Helfer vor Ort geleistet. Über hundert Mal haben wir Veranstaltungen sanitätsdienstlich abgesichert, damit die Besucher unbeschwert Spaß haben können. Diesen Einsatz kann man gar nicht genug würdigen."

Engagement auch in Bamberg, Bayreuth und Kulmbach

Ohne die Unterstützung durch Ehrenamtliche könnte auch Lacrima, das Trauerzentrum für Kinder und Jugendliche der oberfränkischen Johanniter nicht bestehen, heißt es in der Pressemitteilung: 2023 wurden 20 Kinder in Bamberg, Bayreuth und Kulmbach betreut, die ein Eltern- oder Geschwisterteil durch Tod verloren haben. Im Bereich Kinder- und Jugendhilfe sowie Pflege sei auch im Jahr 2023 das drängendste Thema die Personalakquise und der Fachkräftemangel gewesen.

Zahl der Anfragen von Pflegebedürftigen in Schlüsselfeld steigt

In der Sozialstation Schlüsselfeld steige die Zahl der Anfragen von Pflegebedürftigen, die nicht alle bedient werden können. "Wir sind eigentlich kontinuierlich auf der Suche nach weiteren Pflegefach und -hilfskräften", erzählt Pflegedienstleiterin Ursula Benke. Doch die Stellen in der Pflege und auch in den Kitas zu besetzen, sei nicht leicht, vor allem im ländlichen Raum. "Die Themen Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeiterbindung haben auch deshalb für uns einen hohen Stellenwert", erklärt Dienststellenleiter Jürgen Keller. "Wir bieten zukunftssichere Arbeitsplätze, bemühen uns um individuelle Lösungen, haben interne Programme zur Mitarbeiterentwicklung und einen eigenen bundesweiten Tarif, der zu einem der attraktivsten in der Sozialwirtschaft zählt".

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