Die Adelsdorfer Bürger- und Wählerinitiative macht Vorschläge zum Umzug der Grund- und Mittelschule Adelsdorf. (Archivbild)
© Niko Spörlein
Die Adelsdorfer Bürger- und Wählerinitiative macht Vorschläge zum Umzug der Grund- und Mittelschule Adelsdorf. (Archivbild)

Zu marode und teuer

Wählerinitiative fordert neuen Standort für Schule in Adelsdorf - das sind die Gründe

Die Adelsdorfer Bürger- und Wählerinitiative geht mit einer Idee an die Öffentlichkeit, die für Diskussionen sorgen dürfte. In einem Antrag an den Bürgermeister Karsten Fischkal stellen sie die Verlagerung der Grund- und Mittelschule in den Raum. Es solle geprüft werden, ob sie „an den Standort verlegt werden kann, der im Zuge der Bewerbung für das neue Gymnasium im Landkreis Erlangen-Höchstadt vorgeschlagen wurde.“ Dieses Grundstück liegt an der Abzweigung der Bahnhofstraße von der Staatsstraße 2264 im Südosten von Adelsdorf.

Wichtig zu betonen ist Ralf Olmesdahl, Fraktionsvorsitzender der Adelsdorfer Bürger- und Wählerinitiative im Gemeinderat, es handle sich dabei um einen Antrag. „Das ist kein Beschluss, sondern nur ein Gedankenanstoß.“

Zum Hintergrund: Der Zuschlag für das neue Gymnasium im Landkreis ERH ging nach Hannberg, ein Gemeindeteil von Heßdorf. Das Grundstück, das eigentlich für diesen Neubau vorgesehen war, steht in Adelsdorf also weiterhin zur Verfügung. Es handelt sich um eine Fläche von gut neun Hektar.

Genau dieses Grundstück eigne sich laut der Adelsdorfer Wählerinitiative als neuer Standort für die Grund- und Mittelschule Adelsdorf. Dieser Ort könne „infrastrukturell besser angebunden werden“, biete „ausreichend Entwicklungsfläche“ und eröffne „moderne pädagogische Gestaltungsspielräume“.

In Adelsdorf stoße die bestehende Grund- und Mittelschule „an ihre räumlichen Grenzen“. Steigende Schülerzahlen würden zu einem „akuten Platzproblem“, das durch die vorhandene Fläche nicht mehr aufgefangen werden könne. Ein weiteres Wachstum sei an dieser Stelle nicht möglich, gibt Olmesdahl im Gespräch mit unserer Redaktion zu bedenken.

Die provisorische Containerlösung für Mensa und Schülerbetreuung auf dem Pausenhof sei „weder langfristig tragbar noch pädagogisch optimal“, heißt es im schriftlichen Vorschlag der Initiative. Zudem habe sie 1,2 Millionen Euro verschlungen.

Die Sanierung der Schulgebäude und des Schulschwimmbads seien ebenfalls sehr teuer. „Erste Schätzungen der Verwaltung für eine umfassende Generalsanierung belaufen sich auf rund 35 Millionen Euro. Ein Betrag, der sinnvoller in einen zukunftsfähigen Neubau investiert werden sollte“, so die Wählerinitiative. Olmesdahl meint, man müsse sich Gedanken machen, „ob Gelder am alten Schulstandort noch zukunftsfähig eingesetzt werden können“.

Die Initiative schlägt vor, Fördermittel aus dem Bundes-Sondervermögen für kommunale Infrastruktur zu nutzen. „Wir fordern die Gemeindeverwaltung auf, für den geplanten Schulneubau frühzeitig Fördermittel aus diesem Topf zu beantragen – insbesondere für Investitionen im Bildungsbereich in Bayern.“

Nachnutzung als „generationengerechtes Wohnprojekt“

Der aktuelle Schulstandort in der Oberen Bachgasse solle nach der vorgeschlagenen Verlagerung in ein „generationengerechtes Wohnprojekt“ umgewandelt werden mit einer Anbindung an Pflegedienste und ärztliche Versorgung. Die Gemeinde solle sich hier beteiligen, auch um Einnahmen zu generieren. So könne man „soziale Gebühren wie beispielsweise Kindergartengebühren“ senken.

Das Schulschwimmbad könne künftig als „Gesundheits- und Therapiebad“ genutzt werden, die Ewald-Münch-Halle „durch zusätzliche Bewegungsangebote, kulturelle Veranstaltungen oder generationenübergreifende Formate den gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort stärken“. Am neuen Schulstandort wiederum könne eine zweite Sporthalle gebaut werden.

In einer früheren Version dieses Artikels war fälschlicherweise die Rede davon, die Wählerinitiative Adelsdorf fordere einen Umzug der Grund- und Mittelschule nach Hannberg. Hierbei handelte es sich um einen Fehler, der inzwischen korrigiert wurde.

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