Nachbarn versorgen Einsatzkräfte

Feuerwehreinsatz mit Atemschutz in Möhrendorf: Kaputte Heizungsanlage wird zur Gefahr für Familie

29.12.2024, 10:52 Uhr
Um sich vor dem giftigen Kohlenmonoxid zu schützen, mussten die Einsatzkräfte Atemschutzgeräte tragen.

© Jochen Schuster/Pressestelle KFV Erlangen-Höchstadt e.V. Um sich vor dem giftigen Kohlenmonoxid zu schützen, mussten die Einsatzkräfte Atemschutzgeräte tragen.

Am Abend des 28. Dezember wurde die Feuerwehr Möhrendorf zu einem Gefahrguteinsatz gerufen. Die automatische Kohlenmonoxid-Meldeanlage in einer Pelletheizung im Pirolweg in Möhrendorf hatte ausgelöst, teilte der Kreisfeuerwehrverband Erlangen-Höchstadt mit.

Vor Ort stellten die Einsatzkräfte eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration im Heizungsraum fest. Aufgrund der Gefährdung entschied die Einsatzleitung, das Gebäude schnellstmöglich zu belüften und die Pellets aus dem Keller zu bringen. Diese Maßnahmen mussten unter schwerem Atemschutz durchgeführt werden, da Kohlenmonoxid geruchlos und unsichtbar ist, aber für den Menschen äußerst gefährlich werden kann.

Infolge der Gefährdungslage wurden die Feuerwehr Bubenreuth sowie der Abrollbehälter Atemschutz und Strahlenschutz aus Herzogenaurach nachalarmiert. Insgesamt neun Atemschutztrupps begannen mit der Räumung des Kellers. Parallel wurde die Kohlenmonoxid-Konzentration fortlaufend mit einem Mehrgasmessgerät überwacht.

Die Feuerwehren aus Möhrendorf und Bubenreuth waren an dem Einsatz beteiligt.

Die Feuerwehren aus Möhrendorf und Bubenreuth waren an dem Einsatz beteiligt. © Jochen Schuster/Pressestelle KFV Erlangen-Höchstadt e.V.

Heizung muss überprüft werden

Die Arbeiten wurden von einem Landwirt mit einem Frontlader und Anhänger unterstützt, um die Pellets sicher von der Einsatzstelle zu transportieren. Die Nachbarn versorgten die Einsatzkräfte in der kalten Nacht mit Heißgetränken.

Ein Landwirt aus Möhrendorf half dabei, die Pellets von der Einsatzstelle abzutransportieren.

Ein Landwirt aus Möhrendorf half dabei, die Pellets von der Einsatzstelle abzutransportieren. © Jochen Schuster/Pressestelle KFV Erlangen-Höchstadt e.V.

Nach etwa dreieinhalb Stunden konnte der Keller vollständig geräumt werden und die CO-Konzentration war auf ein unbedenkliches Maß gesunken. Der Familie wurde geraten, die Nacht nicht im Gebäude zu verbringen und zeitnah eine Fachfirma mit der Überprüfung der Heizung zu beauftragen.

Die Kohlenmonoxid-Konzentration wurde mit einem Mehrgasmessgerät überwacht.

Die Kohlenmonoxid-Konzentration wurde mit einem Mehrgasmessgerät überwacht. © Jochen Schuster/Pressestelle KFV Erlangen-Höchstadt e.V.

Der Vorfall zeigt, wie gefährlich Kohlenmonoxid sein kann, da es weder sichtbar noch riechbar ist und sogar durch Betonwände dringen kann. Kohlenmonoxid entsteht häufig bei unvollständiger Verbrennung von Brennstoffen wie Holz, Gas oder Kohle, etwa in Heizungsanlagen oder Kaminen. Symptome einer Kohlenmonoxid-Vergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, aber auch Verwirrtheit, Sehstörungen oder sogar Kreislaufversagen. In privaten Haushalten sind daher Rauch- und Kohlenmonoxid-Warnmeldern unabdingbar. Außerdem sollten Heizungsanlagen regelmäßig überprüft werden.

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