12. Juleica-Kongress

Ein Wochenende ganz im Zeichen der Jugendarbeit und der Vernetzung

25.11.2024, 14:30 Uhr
Über 100 Jugendleiterinnen und Jugendleiter waren beim Juleica-Kongress in Spardorf dabei.

© Kreisjugendring Erlangen-Höchsta Über 100 Jugendleiterinnen und Jugendleiter waren beim Juleica-Kongress in Spardorf dabei.

"Hallo Philip" rufen zwölf Jugendleiterinnen und Jugendleiter und treten mit den Füßen, als ob sie Fahrrad fahren würden. Dann sagt die nächste Person im Kreis ihren Namen und passende Bewegung, die die anderen nachahmen. "Dieses Kennenlernspiel eignet sich gut, weil sich alle bewegen", erklärt Sozialpädagogin Kristin Birkel. Sie leitet den Workshop im Rahmen des zwölften Juleica-Kongresses und bringt den Teilnehmenden Spiele für Kleingruppen bei.

Für Workshops wie diesen sind über hundert Ehren- und Hauptamtliche am Wochenende ins Emil-von-Behring-Gymnasium nach Spardorf gekommen. Tätig sind sie in der Kinder- und Jugendarbeit von konfessionellen und Blaulicht-Verbänden, in Sportvereinen oder kulturellen Gruppen. Viele von ihnen besitzen bereits die Jugendleitercard, andere wollen Jugendleitung werden. Der Kongress solle ihnen dafür Relevantes nahebringen, erklärt Hauptorganisatorin Tamara Küller vom Kreisjugendring Erlangen-Höchstadt. "Die verschiedenen Gruppen können sich hier vernetzen und zum Beispiel beim Mittagessen ins Gespräch kommen. Und sie lernen Stellen und Ansprechpartner kennen, an die sie sich bei Herausforderungen wenden können."

Breites Themenspektrum im Angebot

Wichtige Themen seien laut Küller Inklusion, Ökologie, Politisches, Lebenspraktisches, Jugendbeteiligung und Jugendschutz. Auf dem Programm stehen so etwa ein Erste-Hilfe-Kurs oder Workshops zu Rechtsextremismus, Gebärdensprache oder Nachhaltigkeit. Dazwischen gibt’s Mittagessen, vegan und regional.

An einem Tisch sitzen Ehrenamtliche aus dem Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) Fürth. Ilsa, Katrin, Basti, Tobias und Jan leiten dort Kinder- und Jugendgruppen, auch eine Jugendfreizeit organisieren sie. Aus dem Workshop zu diversitätsbewusster Jugendarbeit nehmen sie einiges mit: "Ich habe jetzt ein größeres Bewusstsein dafür, dass alle unterschiedliche Bedürfnisse haben", sagt Ilsa. Ihr Kollege Basti findet den Juleica-Kongress gut, um "einen Fahrplan an die Hand zu bekommen, wie man Dinge in der eigenen Gruppe umsetzen kann". Tobias neben ihm gefällt besonders, "die Sichtweise der anderen Teilnehmenden aus anderen Vereinen kennenzulernen."

Die Jugendleitungen konnten neue Ideen für Spiele mit Kleingruppen mitnehmen.

Die Jugendleitungen konnten neue Ideen für Spiele mit Kleingruppen mitnehmen. © Hannah Wastlhuber

Für den Nachmittag entscheiden sie sich für einen der sechs Workshop: Tobias und Basti gehen in die Turnhalle zu Spikeball, Ilsa und Katrin zu Kleingruppen-Spielen. Zwei Stockwerke höher hat sich eine andere Gruppe um einen Tisch voller Schminkutensilien versammelt. Mit Schwamm, Pinsel und Farbe gibt Referentin Anna Schaller den Anwesenden Tipps fürs Kinderschminken. Ein Klassenzimmer, wo es um Jugendschutz und Aufsichtspflicht geht, wird die gesetzliche Grundlage und etwa der Umgang mit Alkohol besprochen.

In einem anderen Workshop gab es professionelle Tipps für´s Kinderschminken.

In einem anderen Workshop gab es professionelle Tipps für´s Kinderschminken. © Hannah Wastlhuber

Möglich ist dieses vielfältige Angebot laut Hauptorganisatorin Küller nur wegen des großen Kreises an Kooperationspartnern. Der besteht aus den Jugendringen Erlangen-Höchstadt, Erlangen, Nürnberg und Mittelfranken, dem Projekt "Demokratie leben!" und der Jugendbildungsstätte Burg Hoheneck.

Küller gefällt besonders die gute Stimmung und der Umgang auf Augenhöhe auf dem Kongress. Die Sozialpädagogin betont aber auch, dass finanzielle Kürzungen seitens der Stadt Auswirkungen auf das Angebot in Kinder-, Jugend- und Demokratiearbeit hätten. Es wird sich zeigen, wie sich das auf den nächsten Juleica-Kongress auswirkt. Zu diesem sind Jugendleitungen im November 2026 eingeladen.

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