Landwirte alarmiert
Angst vor Maul- und Klauenseuche geht auch in Franken um, sagt Biobauer Rohlederer aus Heroldsberg
16.1.2025, 15:00 Uhr1988, also vor über 35 Jahren, war die Maul- und Klauenseuche letztmals Thema in Deutschland. Bis vergangene Woche. In einem Betrieb in Brandenburg wurde die Krankheit bei Wasserbüffeln festgestellt, welche daraufhin getötet werden mussten. Zwar wurde seitdem kein weiterer Fall bekannt, Sorgen machen sich Landwirte aber trotzdem. Auch im Landkreis Erlangen-Höchstadt.
Ein Beispiel unter vielen: Johannes Rohlederer ist Bio-Landwirt. In seinem Betrieb in Heroldsberg (Landkreis Erlangen-Höchstadt) hält er rund 110 Milchkühe und etwa ebenso viele Kälber. Für ihn war die Nachricht über das Auftreten der Maul- und Klauenseuche - dabei handelt es sich um eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren, die weltweit auftritt - in Brandenburg ein Schock. "Man hat bisher wenig Berührungspunkte damit gehabt. Von daher ist man dann schon sehr erschrocken, dass es plötzlich wieder da ist im Land. Und klar, wenn das Ganze sich größer ausbreiten sollte, ist das eigentlich absoluter Worst Case."
Weniger Konsum
Auch auf die Verbraucher könnten sich die Nachrichten auswirken, sollten weitere Fälle auftreten, so Rohlederer: "Natürlich beeinflusst so was immer auf eine gewisse Art und Weise in den Markt. Also negative Schlagzeilen können natürlich auch den Fleischkonsum dann deutlich beeinträchtigen, weil Menschen erstmal verunsichert sind."
Auch der Export von Fleisch könnte betroffen sein, meint der Heroldsberger Landwirt. Südkorea beispielsweise hat bereits verkündet, vorerst kein Rindfleisch aus Deutschland mehr zu importieren.
Neben den finanziellen Sorgen wäre ein Ausbruch der Krankheit für Rohlederer auch ein emotionaler Schaden. Viele seiner Kühe kennt er schon lange. "Es ist schon so, dass jeder Betrieb gerade im Milchviehbereich züchtet und da sind auch sehr wertvolle Tiere dabei und vor allem auch sehr viele alte Kühe, an denen man auch persönlich hängt. Wir haben Kühe im Bestand, die sind acht bis zehn Jahre alt", so der Landwirt.
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