Viel Kritik an den Grünen
„Die AfD ist der Systemgegner“: CSU-Generalsekretär Martin Huber in „Bratwurst mit Chili“
23.1.2025, 19:05 UhrHabeck oder Baerbock? "Beide sind in der Opposition gut aufgehoben." Lieber mit Ricarda Lang oder Omid Nouripour zusammenarbeiten? "Die sind jetzt beide draußen." Lieber ein Kaffee mit Robert Habeck oder Alice Weidel? Martin Huber pausiert kurz, schluckt und sagt dann: "Die AfD ist ganz klar der Systemgegner."
Es gehört quasi zur Jobbeschreibung eines CSU-Generalsekretärs, für Schlagzeilen zu sorgen und den politischen Gegner zu provozieren. Martin Huber darf dieser Aufgabenbeschreibung seit Mai 2022 nachgehen.
In der aktuellen Folge des Podcasts "Bratwurst mit Chili" ist mit Huber folglich ein Politiker zu Gast, der es versteht, für politische Aufregung zu sorgen. Im wöchentlichen Streit-Podcast des Verlags Nürnberger Presse (VNP) diskutieren NN-Chefredakteur Michael Husarek und Audioredakteur Lukas G. Schlapp über ein Aufregerthema. Dieses Mal sprechen die beiden mit Martin Huber über die Ziele der CSU in einer möglichen Bundesregierung, Migrationspolitik und Hubers Lieblingsthema: die Grünen.
Besonders jetzt, einen Monat vor der Bundestagswahl, ist der CSU-Generalsekretär täglich gefragt. Im Wahlkampf zählt er neben Ministerpräsident und Parteichef Markus Söder zu den sichtbarsten Christsozialen. Zum sogenannten Winterwahlkampf wird Huber gleich deutlich: "Da wird jetzt immer so ein Hype drum gemacht. In Bayern sind alle sechs Jahren Kommunalwahlen, auch mit Terminkorridor Ende Februar bis Anfang März. Also insofern ist das jetzt auch nicht so besonders."
Martin Huber: "Mehr Demut von Robert Habeck"
Was der 47-Jährige in der Podcast-Folge regelmäßig betont, ist der Wählerwunsch nach politischen Unterschieden. "Politik lebt ja auch von der Unterscheidbarkeit. Ich denke, es ist schon auch die Aufgabe in einem demokratischen Wettstreit, auf die Unterschiede hinzuweisen", sagt Huber.
Der politische Rivale, auf den sich Huber am meisten eingeschossen hat, sind die Grünen. Von Kanzlerkandidat Robert Habeck wünscht sich Huber "mehr Demut". Die Projektion von Habeck aufs Münchener Siegestor habe gezeigt, wie selbstverliebt und egozentrisch Habeck sei. Und wenn grüne Politiker sagen, Migration habe mit dem Alltag der Menschen wenig zu tun, ist Huber empört: "Das ist einfach abgehoben. Das ist realitätsfremd."
Migration ist für die CSU eines der Kernthemen im Wahlkampf. Im Podcast wird Huber nach mehrmaliger Nachfrage dann auch konkreter. Viele Syrer hätten keine anerkannten Flüchtlingsstatus, sondern genießen nur subsidiären Schutz. Mit dem Sturz des Assad-Regimes sei der Schutzgrund weggefallen. Nicht integrierte Syrerinnen und Syrer sollten das Land deshalb auch verlassen, so Huber.
In der 30. Folge von "Bratwurst mit Chili" macht Huber trotzdem deutlich, dass es einen großen Unterschied zwischen AfD und Grünen für ihn gibt. Die AfD sei Systemgegner. "Die Grünen sind ein Wettbewerber, ein Konkurrent", betont er. Die Positionen der AfD mit Austritt aus dem Euro, der EU und der Nato seien geschichtsvergessen und wohlstandsvernichtend.
Wenn man sich die Karrieren früher CSU-Generalsekretäre ansieht - Alexander Dobrindt oder Andreas Scheuer zum Beispiel -, scheint ein politisches Amt in Berlin für Martin Huber möglich zu sein. Doch er winkt ab: "Ich bin mit Leib und Seele CSU-Generalsekretär. Insofern bleibe ich das auchgerne." Lukas G. Schlapp hakt nach: "Sie möchten nicht nach Berlin?" Martin Huber antwortet, ohne zu zögern: "Nein."
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