Saubere Züge

DB Regio, Agilis & Co.: So schneiden die Bahnen der Region im Qualitätscheck ab

Gut zehn Jahre ist es her, dass die grau-grünen Züge von Agilis zum ersten Mal in Bayern an den Start gingen. Inzwischen fahren sie zwischen Neumarkt, Regensburg und Plattling und entlang der Donau von Passau bis nach Ulm.

Im "Netz Nord" geht es auf einer Länge von rund 430 Kilometern von Forchheim aus nach Oberfranken und außerdem durch die nördliche Oberpfalz und im Westen bis Ebern in Unterfranken.

Beim Qualitätsvergleich der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Freistaat den Schienennahverkehr ausschreibt, bestellt und finanziert, fährt Agilis in Oberfranken seit Jahren Bestnoten ein und hat sich im vergangenen Jahr erneut gesteigert.

Laufende Überprüfung

Die Prüfer bewerten dabei auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten laufend Sauberkeit, Fahrgastinformation und den Kundenservice in den Zügen. Erreicht ein Unternehmen den Wert null, sind die Erwartungen der BEG gerade erfüllt.

Wer darüber liegt, erhält eine Bonuszahlung, wer Minuspunkte verzeichnet, dem wird eine Strafe abgezogen. Die Pünktlichkeit fließt dabei nicht in die Bewertung ein, sondern wird gesondert erfasst.

2021 hat die Servicequalität im bayerischen Regio-Verkehr insgesamt auf hohem Niveau weiter zugelegt, so die BEG. Der Durchschnittswert aller 31 geprüften Bahnen lag bei 53,49 Punkten. Vor zehn Jahren erreichten die Netze im Durschnitt gerade mal einen Wert knapp über Null.

Drei Netze ganz oben

Gleich drei Netze haben diesmal die Höchstpunktzahl erreicht: Agilis-Nord verbesserte sich dabei von 96,71 Punkten im Jahr 2020 auf jetzt 100 Punkte.

Ebenfalls ganz oben landen mit 100 Punkten die Kahlgrundbahn im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg und der "Kissinger Stern", der von der Erfurter Bahn GmbH betrieben wird.

Dahinter folgen die Oberpfalzbahn/Waldbahn (94,98), die Werdenfelsbahn (86,59) und Agilis-Mitte (80,00).

Am unteren Ende der Tabelle findet sich das von DB Regio betriebene Netz Würzburg-Thüringen. Hier wurden 2021 die Mindesterwartungen der BEG nicht erfüllt (-10,83 Punkte).

Nur Mittelfeld

Im Mittelfeld finden sich ebenfalls mehrere von der DB in der Region betriebene Netze, darunter auf Platz 13 der München-Nürnberg-Express/Ringzug West, wo nach jahrelanger Lieferverzögerung inzwischen neue Züge von Skoda am Start sind.

Direkt dahinter landet der Main-Spessart-Express, auf Platz 17 folgt der Main-Saale-Express. Die ebenfalls von DB Regio betriebene Mittelfrankenbahn kam nur auf Platz 21, der Franken-Thüringen-Express auf Platz 22 und die Nordostbayern-Bahn auf Platz 24.

Positive Entwicklung

„Die Servicequalität im bayerischen Regionalverkehr steigt schon seit Jahren. Das ist nicht nur ein Indiz dafür, dass unsere Mess- und Anreizsysteme wirken. Die positive Entwicklung belegt vor allem, dass die Verkehrsunternehmen kontinuierlich und mit Erfolg an Qualitätsverbesserungen arbeiten“, sagt Bärbel Fuchs, Geschäftsführerin der BEG.

Allerdings hat die Pandemie an dem hohen Niveau einen gewissen Anteil. Ein Effekt, der bereits 2020 zu beobachten war. Denn wenn weniger Menschen unterwegs sind, wirkt sich das automatisch positiv auf die Sauberkeit in den Zügen aus.

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