Cnopfsche Kinderklinik

Damit der kleine Lovis aus Nürnberg gehen kann: Spenden für dringende OP werden gesammelt

Sabine Ebinger

Lokales Nürnberg

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7.7.2023, 05:59 Uhr
Der kleine Lovis mit Dr. Kerstin Remmel von der Cnopfschen Kinderklinik und mit seiner Mutter Ulrike (rechts): Das Kind wurde mit einer seltenen Fehlbildung geboren, es fehlt ein Stück Knochen im Schienbein - nun werden Spenden für eine teure Operation gesammelt.

© Deutsche Lebensbrücke, NNZ Der kleine Lovis mit Dr. Kerstin Remmel von der Cnopfschen Kinderklinik und mit seiner Mutter Ulrike (rechts): Das Kind wurde mit einer seltenen Fehlbildung geboren, es fehlt ein Stück Knochen im Schienbein - nun werden Spenden für eine teure Operation gesammelt.

Zwei große Augen, die wach und neugierig in die Welt blicken. Ein wunderbares strahlendes Lächeln, wie es nur Babys und Kleinkinder haben. Das ist der elf Monate alte Lovis aus Nürnberg, der liebend gern mit seinen Eltern schmust und mit seinen Händen nach allem greift, was er erreichen kann.

Kinder in seinem Alter sind mobil: Sie krabbeln, robben, ziehen sich hoch. All das kann Lovis nicht. Der Name Lovis bedeutet "starker Kämpfer" - und der Kleine musste sich wahrlich ins Leben kämpfen. Er kam etwa sieben Wochen zu früh auf die Welt. Seine Lunge war noch nicht ganz ausgereift, er musste sofort auf die Intensivstation.

Das Bein darf nicht belastet werden

Dann die nächste Schreckensnachricht: Lovis hat eine sehr seltene Fehlbildung, eine kongenitale Tibiapseudarthrose des rechten Schienbeins. Bei dieser Erkrankung ist mitten am Unterschenkel eine "Knochen-Lücke". Waden- und Schienbein sind nicht mit dem Sprunggelenk verbunden. Der Unterschenkel wackelt hin und her. Das Bein ist nicht stabil und darf nicht belastet werden.

Ein Schock für die Eltern Ulrike und Jonas, die ihren Nachnamen nicht öffentlich nennen möchten. So sagt der Vater: "Wir haben uns unglaublich auf Lovis gefreut. Als er dann endlich da war, war das erstmal die allergrößte Freude. Aber dann haben wir sehr schnell gesehen: Da stimmt was nicht!" Lovis muss Tag und Nacht eine Schiene tragen - ein Knicken des Kniegelenks ist nicht möglich.

Krabbeln, aufstehen, gehen, laufen - das ist für Lovis unerreichbar. "Er wird mit der Orthese nicht Fahrrad fahren und auf Bäume klettern können", sagt Vater Jonas. Mutter Ulrike ergänzt: "Das Problem ist: Da die Erkrankung ziemlich selten ist, ist auch die Behandlungsmethode nicht so wahnsinnig ausgereift."

In Deutschland ist bei einer herkömmlichen Behandlung erst im Alter von zwölf Jahren eine Operation vorgesehen: Bis dahin müsste Lovis eine Schiene tragen - unsicher ist, ob dann ein Eingriff erfolgreich ist. Denn die Ergebnisse einer Operation werden mit zunehmenden Alter schlechter.

Eigene OP-Methode entwickelt

Es gibt einen anderen Weg, wie die behandelnde Ärztin Dr. Kerstin Remmel sagt. Die Chefärztin der Kinderorthopädie von der Cnopfschen Kinderklinik hat Kontakt zu dem auf diese Fehlbildung spezialisierten Arzt Dror Paley, der in Amerika lebt. Kerstin Remmel sagt: "Er hat ein eigenes OP-Verfahren entwickelt." Dabei wird Knochen vom Becken entnommen und am Schien- und Wadenbein eingesetzt. Der Unterschenkel könnte stabilisiert werden, die Knochenenden wären vereint - und Lovis könnte sein Bein benutzen. Mit dieser Methode hat Dr. Paley schon an die hundert Patienten erfolgreich behandeln. Er würde auch nach Nürnberg kommen, um den kleinen Lovis in der Cnopfschen Kinderklinik zu operieren.

Es gibt jedoch eine gewaltige finanzielle Hürde: Die gesetzliche Krankenkasse von Lovis übernimmt die OP-Kosten von 60.000 Euro nicht. Die Eltern können die Summe privat nicht aufbringen. Neben Kerstin Remmel und dem Förderkreis Cnopfsche Kinderklinik gibt es weitere Unterstützer. Die Hilfsorganisation "Deutsche Lebensbrücke" steht seit über 30 Jahren bedürftigen und kranken Kindern zur Seite und sammelt Spenden für Lovis. 40.000 Euro sind schon zusammen.

Bei einer baldigen Operation hätte man die besten Chancen, dass die Knochen gut zusammen wachsen. Würde man ihn erst im Alter von etwa zwölf Jahren operieren, wäre dies nicht unbedingt gegeben. So sagt Petra Windisch de Lates, die Vorstandsvorsitzende der "Deutschen Lebensbrücke": "Normales Gehen wäre dann für Lovis nicht möglich, eine lebenslange Behinderung, verbunden mit vielen Einschränkungen, Schmerzen und auch Kosten wäre die Folge."

Auf zwei Beinen die Welt erobern

Deswegen macht sich auch Kerstin Remmel für eine baldige Operation durch den Spezialisten stark: "Wir haben hier die Möglichkeit, das Allerbeste zu erreichen." Lovis könnte dann auf zwei Beinen die Welt erobern. Kerstin Remmel: "Er könnte laufen, Sport machen, Fahrrad fahren."


Spenden für Lovis: Deutsche Lebensbrücke, IBAN DE32 7008 0000 0304 0550 00, Stichwort: Lovis

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