Polizei warnt vor "Prof. Dr. Jüdt"

Tödlicher Unfall war gefaked: Rentner aus Feuchtwangen gibt Betrügern nach Schockanruf 18.000 Euro

Anton Dietzfelbinger

E-Mail zur Autorenseite

21.11.2024, 12:32 Uhr
Telefonbetrug bei älteren Menschen ist eine gezielte Masche der Verbrecher.

© IMAGO/Daniel Schäfer Telefonbetrug bei älteren Menschen ist eine gezielte Masche der Verbrecher.

In Feuchtwangen ist ein Rentner Telefonbetrügern zum Opfer gefallen. Am Mittwoch, dem 20. November gegen 17.00 Uhr erhielt der 85-Jährige einen Telefonanruf. Der Anrufer habe sich als ein "Professor Doktor Jüdt" ausgegeben, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.

Die Tochter des Rentners solle einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht haben, wobei eine Frau ums Leben gekommen sei, gab der Anrufer an. Unter diesem Vorwand forderte der Betrüger von dem Rentner 70.000 Euro, welche angeblich von einem Richter verfügt worden sein sollten. Das geht aus den Angaben der Polizei hervor.

Nachdem der Rentner lediglich 18.000 Euro zu Hause hatte, wurde am Telefon vereinbart, dass das Geld bei ihm abgeholt werde. Um circa 18 Uhr übergab der Rentner das Geld einer weiblichen Abholerin.

Polizeiinspektion Feuchtwangen nimmt Hinweise entgegen

Der Vorfall wurde erst eine Stunde später der entsprechenden Polizeidienststelle gemeldet. Folgende Beschreibung trifft auf die Abholerin zu: um die 160 cm groß, zwischen 30 und 40 Jahre alt. Sie trug einen grauen, langen Mantel. Die Abholung fand im Bereich Bärmeyerplatz/Webergasse/Drechslergasse/Gerbergasse in Feuchtwangen statt. Sachdienliche Hinweise zu dem Fall nimmt die Polizeiinspektion Feuchtwangen unter Tel. 09852/6715-0 entgegen.

Folgende Ratschläge der Polizei kann man in solchen Fällen berücksichtigen:

Man sollte sich am Telefon nicht unter Druck setzen lassen, sondern im Zweifel sofort auflegen. Derartige Anfragen von offiziellen Stellen erfolgen meist nie per Telefon, die Polizei kommt in solchen Fällen persönlich vorbei.

Man sollte niemals die eigene PIN-Nummer an Fremde herausgeben. Keine Bank wird die Kunden bitten, die EC-Karte an der Haustür zu übergeben. Man sollte die Möglichkeiten der eigenen Telefonanlage oder des Telefonanbieters zum Sperren unliebsamer Anrufe nutzen - so kann man Telefonate aus dem Ausland verhindern.

Wer nicht will, dass die eigene Telefonnummer in öffentlichen Verzeichnissen steht, der kann die Nummer dort löschen. Man sollte mit älteren Menschen im Bekanntenkreis oder in der Nachbarschaft über dieses Phänomen sprechen.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.