
Müll wird nicht abgeholt
Plastikmüll im gelben Sack: Darum warnt ein fränkischer Landkreis vor gelben Tonnen
Im vierwöchigen Rhythmus kommen in den 58 Gemeinden des Landkreises Ansbach die Fahrzeuge der Müllabfuhr und holen sogenannte Kunststoff-Leichtverpackungen ab, der oft nur als „Plastikmüll“ bezeichnet wird. Während diese Wertstoffe in vielen Nachbarlandkreisen in gelben Tonnen oder schwarzen Tonnen mit gelbem Deckel gesammelt werden, werden im Kreis Ansbach noch gelbe Säcke an die Straße gestellt.
Doch es gibt ein Problem: Viele Hauseigentümerinnen und -eigentümer schaffen sich selbst gelbe Tonnen an, stecken die gelben Säcke da rein und rollen die Gefäße dann zur Leerung auf den Gehweg. Nun weist das Landratsamt Ansbach ausdrücklich darauf hin, dass solche Tonnen nicht geleert werden.
Wie eine Sprecherin des Landratsamts erklärt, ist im Landkreis Ansbach nun einmal das Sammeln in gelben Säcken mit einer Entsorgungsfirma vereinbart worden. „Abweichungen von diesem System können die Kosten beeinflussen“, erklärt die Sprecherin. Ein weiterer Aspekt sei das Haftungsrisiko. Dabei ist vor allem die Frage von Bedeutung: Wer muss zahlen, wenn bei der Leerung solcher privat angeschafften Abfallbehälter die Tonnen beschädigt werden würden?
Diese Container sind erlaubt und werden im Landkreis Ansbach geleert
Im Landratsamt Ansbach sehen die Verantwortlichen auch einen weiteren Vorteil der gelben Säcke: Das dünne Sackmaterial sorge für eine höhere Transparenz. „Sie erleichtert es den Müllwerkern zu erkennen, ob sich Abfälle darin befinden, die nicht hineingehören“, erklärt die Sprecherin. Dies ermögliche eine schnelle Sichtkontrolle auf Fehlwürfe, was zu einem besseren Recycling-Kreislauf beitrage.
Doch es gibt auch Ausnahmen: Offiziell geleert werden Müllcontainer für Kunststoff-Leichtverpackungen, die direkt bei der Entsorgungsfirma Herz in Feuchtwangen unter der Telefonnummer (09852) 6789-0 bestellt werden können. Diese Roll-Container können von Firmen, Hotels oder auch Eigentümergemeinschaften von Mehrfamilienhäusern angefragt werden, erklärt Josephine Georgi vom Landratsamt Ansbach auf Nachfrage.
Der Tipp der Landratsamt-Expertinnen und -Experten ist daher, die gelben Säcke in privat beschafften Behältern auf dem eigenen Grundstück zu sammeln und kurz vor der Abholung die gelben Säcke gut sichtbar und zugänglich an die Straße zu legen.
Doch was darf überhaupt alles rein in den gelben Sack? Gesammelt werden darin alle restentleerten Verpackungen aus Kunststoff wie Joghurtbecher, Duschgel-Flasche, Verpackungsmaterial aus Kunststoff und ähnliches sowie sogenannte Verbundstoffe wie Tetrapacks.
Die Expertinnen und Experten des Landratsamtes Ansbach erklären, dass die Verpackungen nicht verpflichtend mit dem grünen Punkt gekennzeichnet sein müssen. „Eine Auflistung der gesammelten Materialien befindet sich auf jedem gelben Sack“, heißt es aus dem Landratsamt. Nicht entsorgt werden über den gelben Sack dürfen Kunststoffe wie Plastikteller, Putzeimer, Kinderspielzeug, Zahnbürsten oder Windeln, das alles gehöre in die Restmülltonne.
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