Tat im September 2022

Messer-Angriff in Ansbach: Diese Helden halfen sich und erhielten nun bayerische Courage-Medaille

Stefan Blank

Redakteur für Westmittelfranken

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12.9.2024, 12:15 Uhr
Dwayne Mensah und Justus Schneller (linkes Bild, von links) bekamen die Courage-Medaille.

© Alexandra Beier/Bayerisches Innenministerium Dwayne Mensah und Justus Schneller (linkes Bild, von links) bekamen die Courage-Medaille.

Ein Mann greift an einem Treppenaufgang des Bahnhofes Ansbach scheinbar wahllos Menschen mit Messern an. Doch durch mutiges und beherztes Eingreifen zweier Männer gibt es keine Toten. Später wird der Angreifer von Polizisten, die er mit den Messern bedroht, angeschossen und tödlich verletzt. Zwei Jahre später wurden nun der Bad Windsheimer Justus Schneller und der Ansbacher Dwayne Mensah mit der sogenannten Courage-Medaille des Freistaates, der Auszeichnung für Verdienste um die Innere Sicherheit geehrt.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat bei einer Feierstunde in München mit Landespolizeipräsident Michael Schwald 33 Bürgerinnen und Bürger Courage-Medaillen überreicht. Die Auszeichnung "symbolisiert Mut, Entschlossenheit und Engagement", heißt es aus dem Innenministerium.

Diese Mittelfranken bekamen die Courage-Medaille

Minister Herrmann wird mit den Worten zitiert: "Wir sind stolz, derart couragierte Bürgerinnen und Bürger unter uns zu haben. Sie haben Straftaten verhindert, Straftäter gestellt, Menschen beschützt und Leben gerettet. Damit sind unsere Geehrten großartige Vorbilder für Zivilcourage." Zu diesen gehören aus Mittelfranken der Fürther Emre Karali, die Nürnberger Falk Zweigle, Jehat Jusuf und Renas Ahmad, die Erlanger Andre Rettel und Thomas Schumann sowie der Ansbacher Dwayne Mensah und der Bad Windsheimer Justus Schneller.

In einer kleinen Laudatio wurde Schneller und Mensah gedankt. Der Täter habe zunächst Justus Schneller hinterrücks umgerissen und gewürgt. "Am Boden liegend setzte er sich auf Sie und drückte Ihnen ein langes Küchenmesser gegen den Oberkörper", heißt es weiter. "Nur durch massive Gegenwehr konnten Sie eine Stichverletzung verhindern und machten lautstark auf sich aufmerksam."

Das habe Dwayne Mensah gehört und eilte - "trotz der offensichtlich gefährlichen Situation", wie die Laudatoren erklärten, herbei. Mensah stieß den Täter von Schneller weg.

Messer-Angriff in Ansbach: So lief die Tat im September 2022 ab

Danach ging der Täter, ein 30 Jahre alter Mann, dessen Duldung in Deutschland nach einem abgelehnten Asylantrag wenige Tage nach der Tat abgelaufen wäre, auf Mensah los. Bei einem Handgemenge griff der damals 20-Jährige nach dem Messer und verletzte sich an der Klinge.

Nun reagierte Schneller und unterstütze Mensah, indem er unter anderem mit einer Flasche auf den Angreifer einschlug. "Sie beide konnten durch ihr entschlossenes Einschreiten die vehementen Angriffe des Täters bis zum Eintreffen der ersten Einsatzkräfte abwehren und andere sowie sich gegenseitig vor schwerwiegenderen oder gar tödlichen Verletzungen bewahren. Das verdient höchsten Respekt", heißt es in der Laudatio weiter.

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