Zug kam aus Nürnberg
Er war der Schutzengel: Lokführer stoppt Zug und holt demente Frau in Ansbach von den Gleisen
Redakteur für Westmittelfranken
Eigentlich wollte eine 70 Jahre alte Frau am Sonntagnachmittag, 1. Dezember, nur kurz bei einem Bäcker im Retti-Center in Ansbach etwas einkaufen. Doch dann war sie gegen 14 Uhr plötzlich verschwunden. Doch es gab ein Happy-End.
Wie die Polizei Ansbach berichtet, wartete ihr 73 -jähriger Lebensgefährte im Auto in der Nähe des Eingangsbereiches des Einkaufscenters auf sie. Als die Frau nicht zurückkehrte, machte er sich Sorgen. Denn, das Problem war: Die Seniorin ist dement. Also machte sich der 73-Jährige auf die Suche nach seiner Lebensgefährtin, konnte diese aber nicht mehr finden.
Suchaktion nach der dementen Frau in Ansbach
Der Mann schaltete die Polizei ein, doch auch die Suche der Beamten in der unmittelbaren Umgebung verlief zunächst ergebnislos. Dann kam Bewegung in die Angelegenheit: In der Zwischenzeit ging über die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn eine Mitteilung über eine Person im Gleisbereich ein, teilt die Polizei mit. Die Frau war etwa eine halbe Stunde Richtung Westen gelaufen und zu den Bahngleisen gelangt.
War die Frau in Gefahr? Glücklicherweise war es ein Zugführer, der sehr gut reagierte. Der Lokführer war mit einem Personenzug von Nürnberg kommend gerade dabei, den Ansbacher Bahnhof anzusteuern. Als er die 70-Jährige in der Nähe der Gleise bemerkte, stoppte er den Zug im Bereich eines Stellwerks, noch außerhalb des Bahnhofs.
Dann verließ der Mann das Führerhaus des Zuges und nahm die 70-Jährige in den Zug auf. Danach ließ er den Zug weiter bis in den Bahnhof rollen, wo er die Frau an die Polizei übergab. "Eine Gefährdung für den Bahnverkehr bestand nicht", teilt die Polizei mit. Der Stopp verlief gefahrlos für die demente 70-Jährige sowie für alle Fahrgäste.
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