Von einem SUV der Military Police wurde eine junge Mutter erfasst und tödlich verletzt.
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Von einem SUV der Military Police wurde eine junge Mutter erfasst und tödlich verletzt.

Diese Behörden ermitteln

99.360 Euro Spenden: Vierfache Mutter starb nach Unfall mit Militärpolizei-SUV in Ansbach

Der SUV der US-Militärpolizei kam an besagtem Sonntag gegen 7.35 Uhr auf der Strecke zwischen Ansbach und Katterbach von der Bundesstraße 14 ab und erfasste die auf einem neben der B14 verlaufenden Weg laufende 33 Jahre alte Frau. Sie wurde so schwer verletzt, dass sie kurz darauf im Krankenhaus starb. Noch ist unklar, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Neben der deutschen Polizei ermittelt nach Informationen unserer Redaktion auch die CID, die Criminal Investigation Division der US-Army, da es sich bei dem 19-jährigen Fahrer um einen Soldaten der US-Streitkräfte handelte.

Die Ermittler der Polizeiinspektion Ansbach warten nun auf die Ergebnisse eines Gutachters, der zum Unfallort gerufen wurde, erklärt Janine Mendel, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken, auf Nachfrage unserer Redaktion. Das könne sich aber noch einige Wochen hinziehen. Was Mendel bestätigte, ist, dass der 19-Jährige alleine in dem SUV unterwegs war und weder Alkohol noch Drogen im Spiel gewesen seien.

Zieht die Staatsanwaltschaft Ansbach den Fall des tödlichen Unfalls an sich?

Besonders an dem Fall ist, dass der Beschuldigte als Mitarbeiter der Militärpolizei ein US-Soldat ist. Nach den Grundsätzen des Nato-Truppenstatuts gibt es in der Regel einen allgemeinen Verzicht auf Strafverfolgung, diese und die mögliche Bestrafung werden den Militärbehörden des jeweiligen Nato-Mitgliedslandes überlassen. Bei außergewöhnlichen Straftaten - das ist beim Tod eines Menschen durchaus der Fall - kann die Staatsanwaltschaft Ansbach aber den Fall an sich ziehen.

Doch was wird aus den Hinterbliebenen? Ein Mann, der sich selbst als guter Freund der Familie bezeichnet, hat auf dem Crowdfunding-Portal "GoFundMe" eine Spendenaktion für den Witwer und die vier Kinder ins Leben gerufen. "Ich möchte ihm finanziell und emotional die Hilfe geben, die er nun benötigt", schreibt Daniel Gonzales. Innerhalb weniger Tage sind so 99.360 Euro zusammengekommen. "Ich bin überwältigt von dem hohen Spendenaufkommen", erklärt Gonzales in dem Portal. "Jede einzelne (Spende) trägt dazu bei, der Familie wenigstens eine Last zu nehmen." GoFundMe bekräftigt in einem Text, das Geld nach einer Verifizierung direkt an den Ehemann der Verstorben überweisen zu wollen. Inzwischen wurde die Spendenaktion aber "nach Rücksprache mit der Familie", wie es auf GoFundMe heißt, gestoppt.