Lehramtsstudenten betroffen
Angstzustände durch Corona-Krise: Studie zeigt auffallenden Wert bei Studierenden
28.12.2021, 09:00 UhrFür die Untersuchung am Lehrstuhl für Schulpädagogik der Augsburger Uni wurden mehr als 1200 Erstsemestern ein Fragebogen zugeschickt, knapp 400 Studentinnen und Studenten und somit ein Drittel nahmen an der Untersuchung teil.
Professor Klaus Zierer hatte für die Studie einen Fragebogen der Christopher Newport University in den USA übernommen, der mittlerweile in mehreren Ländern eingesetzt wird.
Nach Angaben Zierers habe der Großteil der Studierenden zwar keine zusätzlichen Angstzustände aufgrund der Corona-Krise. "Allerdings erreichen circa 15 Prozent der Lehramtsstudierenden einen auffallenden Wert und weisen insofern einen dysfunktionalen Angstzustand vor." Die Augsburger Ergebnisse deckten sich mit internationalen Studien aus den USA, Italien, der Türkei und Korea.
Existenz- und Zukunftsängste
Gerade Studierende stünden durch die Pandemie vor einer Ungewissheit, wie es weitergeht, erklärte Zierer. Sie hätten in der Phase der Existenzfindung fast zwei Corona-Jahre hinter sich. So seien die Corona-Ängste für die Betroffenen immer auch Existenz- und Zukunftsängste.
Zierer beschäftigt sich auch intensiv mit den Auswirkungen der Corona-Einschränkungen auf den Schulunterricht und hat dazu kürzlich das Buch "Ein Jahr zum Vergessen - Wie wir die Bildungskatastrophe nach Corona verhindern" veröffentlicht. Es gehe ihm nicht darum, in "Alarmismus" zu verfallen, sondern nach vorne zu schauen, schreibt Zierer darin.
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Der Erziehungswissenschaftler will Ansätze dafür liefern, "um Schule neu zu denken". Dabei geht es Zierer nicht um Detailfragen wie beispielsweise die technische Ausstattung von Schulen. Studien zeigten, dass es um die Freude der Schülerinnen und Schüler nicht zum Besten bestellt sei, berichtet er. "Insofern ist es an der Zeit, sie (die Freude) zum Leitmotiv für Erziehung und Unterricht zu erheben." Freude sei "das Bildungselixier schlechthin".