Leben
Der Weg zur vollständigen Barrierefreiheit: Deutschlands logischer zweiter Schritt
Dieser Artikel wird präsentiert von nordbayern.de in Zusammenarbeit mit TS-Treppenlifte
Der erste Schritt ist getan
Es tut sich was im Lande! Und das ist gut so! Im Jahr 2022 ist die Zahl der komplett barrierefreien Haushalte von 2% im Jahr 2019 auf 5% gestiegen. Zugegeben - bei diesen Zahlen muss man schon ein wahrer Optimist sein. Aber man muss sich eben auch bei großen Zielen mit kleinen Erfolgen zufrieden geben. Die aktuellen Daten des Mikrozensus-Zusatzprogramms zeigen, dass das Thema Barrierefreiheit an Relevanz gewinnt. Auch, wenn die Zahlen bedeuten, dass Deutschland erst in 95 Jahren komplett barrierefrei sein wird, wenn die Umsetzung weiterhin in diesem Tempo voranschreitet. Aber immerhin - es ist der erste Schritt in die richtige Richtung.
Schon bald können auch Rollstuhlfahrende jedes Haus und jede Wohnung betreten…
Man muss auch die kleinen Fortschritte würdigen, denn schließlich beginnt jedes Vorhaben einmal mit dem ersten Schritt. Aktuell sind bereits rund 86% aller Eingangstüren breit genug, um auch Rollstuhlfahrenden die Durchfahrt zu ermöglichen. Das bedeutet, dass sich selbst jene, die ein Eigenheim besitzen, für eine barrierefreie Eingangstür entscheiden - ganz ohne verpflichtende Norm oder Vorschrift. Die Bereitschaft, Zugänglichkeit aus eigenem Antrieb zu fördern, ist ein ermutigendes Zeichen, das auf ein zunehmend inklusives Bewusstsein hindeutet.
… aber nur, um dann vor der nächsten Barriere zu stehen
Um Deutschland komplett barrierefrei zu machen, steht uns jedoch noch eine gewaltige Aufgabe bevor. Das Statistische Bundesamt liefert im Rahmen seines Mikrozensus-Programms nämlich nicht nur positive Nachrichten. So etwa beim Thema Treppen. Leider sind in rund 57% aller Haushalte immer noch nicht alle Räume stufenlos erreichbar. Das bedeutet, dass in mehr als der Hälfte aller Haushalte eine uneingeschränkte Bewegung nach einem Unfall, bei Krankheit oder im Alter nicht mehr möglich ist.
Der Abbau von Barrieren an Treppen ist der logische zweite Schritt
Dabei zählt gerade die Treppe zu jenen Barrieren, die mit relativ geringem Aufwand nachträglich beseitigt werden können. Die Montage eines Treppenlifts erfordert in der Regel kaum Umbauarbeiten und stellt im Vergleich zu einer Badsanierung eine vergleichsweise kostengünstige Lösung dar. Damit ergibt sich der Abbau von Barrieren an Treppen als der logische zweite Schritt auf dem Weg in Richtung vollständiger Barrierefreiheit.
Treppenlifte - unter Fachleuten auch Treppenschrägaufzüge genannt - gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Plattformlifte sind ideal für Rollstuhlfahrende geeignet, Sitzlifte und Stehlifte besser für Menschen mit teilweisen Mobilitätseinschränkungen. Ein günstiger Treppenlift beginnt bei einem Preis von rund 5.000 Euro mit Montage, gebrauchte Treppenlifte sind sogar schon ab 3.000 Euro inklusive Montage zu haben. Die Installation ist in den allermeisten Fällen innerhalb eines Tages erledigt. In kaum einem anderen Bereich, sei es die Beseitigung von Schwellen oder die Verbreiterung der Innentüren, gibt es eine vergleichbar einfache Lösung zur Herstellung von Barrierefreiheit.
Treppenlifte eignen sich übrigens auch für die Montage in öffentlichen Gebäuden und Mehrparteienhäusern. Selbst für den Außenbereich gibt es erschwingliche Modelle, die überall dort angebracht werden können, wo es darum geht, einige wenige Treppen, etwa im Eingangsbereich, zu überwinden. Mit geringem finanziellen und zeitlichen Aufwand kann auf diese Weise die Lebensqualität aller Menschen spürbar verbessert werden. Schließlich haben alle - auch Alte und Menschen mit Behinderungen - das Recht, alle Bereiche eines Mehrparteienhauses in vollem Umfang zu nutzen. Dazu gehören auch der Eingangsbereich, die Waschküche im Keller oder der Fitnessraum im Dachgeschoss.
Barrierefreiheit sollte keine Option, sondern eine Selbstverständlichkeit sein
Es ist an der Zeit, den logischen zweiten Schritt zu unternehmen und sämtliche Treppen Deutschlands barrierefrei zu gestalten. Barrierefreiheit ist schließlich mehr als nur ein Anliegen für Menschen mit Behinderungen oder eingeschränkter Mobilität. Sie verbessert die Lebensqualität für alle. Einschließlich jener von älteren Menschen und jener von Familien mit kleinen Kindern. Die Zugänglichkeit sollte nicht eine Option, sondern eine Selbstverständlichkeit sein.
In einer Gesellschaft, die sich der Vielfalt und der Inklusion verpflichtet hat, ist der barrierefreie Zugang zu Wohnraum mehr als nur eine Annehmlichkeit – er ist ein Grundrecht. Die Umgestaltung von Treppen in barrierefreie Zugänge ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer gerechteren und zugänglicheren Gesellschaft. Es ist Zeit, diesen Schritt zu gehen