Das Skigebiet Turracher Höhe liegt zwischen Kärnten und der Steiermark. Eine Besonderheit ist der Service durch die Pisten-Butler, die den Skifahrern helfen und für die Kinder auch Eis bereit halten. Außerdem liegt das Areal inmitten großer Zirbenwälder.
© Michael Husarek
Das Skigebiet Turracher Höhe liegt zwischen Kärnten und der Steiermark. Eine Besonderheit ist der Service durch die Pisten-Butler, die den Skifahrern helfen und für die Kinder auch Eis bereit halten. Außerdem liegt das Areal inmitten großer Zirbenwälder.

Beim Pisten-Butler

Auf der Turracher Höhe wird die Pause auf der Piste mit Nougat- und Himbeereis versüßt

Nougat oder Himbeer? Die meisten Kinder Fackeln nicht lange und nehmen beides, Christian Kolbitsch kommt kaum nach mit dem Austeilen. Die Szenerie könnte skurriler kaum sein: Denn an Eis und Schnee mangelt es ohnehin nicht auf der Turracher Höhe. Alle Kinder haben Skischuhe an, manche sogar ihre Skier und sie drängen sich um den Ski-Doo, der vor der Talstation der Kornock-Bahn Halt gemacht hat. Und dessen Heck mit zwei großen Eisbehältern und Waffeln bestück ist.

Die mobile Eisausgabe (übrigens in Bio-Qualität von einem Bauern aus der Region angefertigt) findet mitten in einem Skigebiet statt. Die Turracher Höhe liegt direkt an der Grenze zwischen Kärnten und der Steiermark, und die Lifte starten quasi auf der Passhöhe, die 1773 Meter hoch liegt. Dass es dort im Winter, genauer im März, Gratis-Eis auf der Piste gibt, liegt an einer in den Alpen wohl einzigartigen Einrichtung, den Pistenbutlern.

Seit über zwei Jahrzehnten macht das mittelgroße Skigebiet durch dieses besonderen Gästeversteher auf sich aufmerksam. Während Kinder sich über Eis freuen, gibt es für Erwachsene Prosecco. Alles umsonst, versteht sich. Das gilt auch für die netten Worte, die die Pistenbutler für die Touristen übrig haben.

"Ich kann mir den Leuten, mir macht es großen Spaß", bilanziert Christian Kolbitsch seine erste Saison als Pistenbutler. Der gelernte Friseur wohnt am Wörther See in Kärnten und fährt im Sommer Touristen über das Gewässer, im Winterhalbjahr lag eine Engagement auf der Turracher Höhe deshalb nahe, "ich bin eh ein Dienstleister", sagt der 55-Jährige.

Doch die Tätigkeit der Pistenbutler erschöpft sich nicht im Verteilen von Süßem und Alkohol, vielmehr geht es darum, die Gäste bei Laune zu halten und zum Wiederkommen zu bewegen. Weshalb auch viel Gebietserkundung auf dem Programm steht: Etwa die Morgentrologie, die ein Kollege von Kolbitsch anbietet.

Um 7 Uhr geht es los, erst geht es zu einer kleinen Schneeschuhwanderung, die durch herrliche Zirbenwälder führt, ehe noch unberührte Pisten im Skigebiet warten, zum Abschluss gibt es ein Frühstück. Während das Eis und der Prosecco auf der Piste für alle gratis ist, dürfen an den Butlerangeboten, die es über die ganze Woche verteilt gibt, nur die Gäste eines Mitgliedsbetriebs umsonst teilnehmen.

Über 20 Hotel und Appartmenthäuser unterstützen das Programm, darunter auch der Alpenpark Turracher Höhe. Diese neue Siedlung besteht aus einigen Dutzend Niedrigenergie-Holzhäusern und wird von den Alps Resorts betrieben. Das ist der größte Ferienhausanbieter Österreichs, mit über 30 Standorten in den Alpen.

Das Konzept setzt auf Häuser für bis zu zehn Personen, viele davon mit Sauna. Ein neuer Trend offenbar, denn seit Corona genießt Privatsphäre auch im Urlaub immer größere Bedeutung. Wenn man so will, ist Pistenbutler Christian Kolbitsch der Gegenentwurf: Wo auch immer eher mit seinem Motorschlitten hält, herrscht Trubel, binnen weniger Minuten ist er umlagert - von Kindern und Erwachsenen. Und die einzige Frage, die sich dann stellt, lautet: Nougat oder Himbeer.

Turracher Höhe Kärnten Österreich

Turracher Höhe Kärnten Österreich © gute reise Infografik

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