Weil Grüne einkehren dürfen: Wutbürger-Boykott gegen fränkisches Gasthaus geht nach hinten los

Volkach - In einem fränkischen Gasthaus dürfen sich auch die Grünen versammeln - was eine Selbstverständlichkeit sein sollte, treibt manchem Bürger die Zornesröte ins Gesicht. Eine Drohung gegen die Wirtsleute hatte allerdings nicht den gewünschten Effekt.

Unbekannte haben den Wirten der Weinstube "Torbäck" in Volkach (Unterfranken) mit einem Boykott gedroht, sollten sie noch einmal den Grünen, einer "kriminellen Partei", eine Plattform geben. "Wir Volkacher Bürger" würden in diesem Fall dem Gasthaus künftig fernbleiben, so die Drohung in dem anonymen Schreiben.

So berichten es übereinstimmend "Süddeutsche Zeitung" und "BR". Die Grünen versammeln sich demnach regelmäßig in dem Gasthaus zu einem Stammtisch.

Seit Bekanntwerden des Schreibens tun die Volkacher Bürgerinnen und Bürger aber genau das Gegenteil: Erst traf sich der Stadtrat abends beim "Torbäck", dann kehrten zuhauf andere Bewohner ein. "Auch um uns zu danken, dass wir das öffentlich gemacht haben", so die Pächterin gegenüber dem "BR". Gegen die Verfasser der Drohung hat sie inzwischen Anzeige erstattet.

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Andrea Rauch, die Ortsvorsitzende der Volkacher Grünen, freute sich über die Solidarität: "Wir arbeiten im Volkacher Stadtrat überfraktionell, sind also sehr sachlich unterwegs." Gleichzeitig kritisierte sie die in ihren Augen populistische Rhetorik von Ministerpräsident Markus Söder und seinem Stellvertreter Hubert Aiwanger - beide würden mit ihren Auftritten zu solcher Hetze beitragen.

21.11.2024, 04:55 Uhr

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