Debatte erreicht Freistaat

Wegen Ähnlichkeit zu türkischem Wolfsgruß: Erstes Bundesland verbietet Schweigefuchs - folgt Bayern?

Manuel Kugler

Leitung Newsdesk

E-Mail zur Autorenseite

16.7.2024, 08:50 Uhr
Umstrittene Geste - mit Ähnlichkeit zum Schweigefuchs: der Wolfsgruß.

© Christoph Soeder/dpa Umstrittene Geste - mit Ähnlichkeit zum Schweigefuchs: der Wolfsgruß.

Bremen verbietet in Kitas und Schulen den Schweigefuchs - weil die Geste dem Wolfsgruß ähnelt. Der Wolfsgruß ist ein Symbol der "Grauen Wölfe", eine Gruppe türkische Rechtsextremisten. Bei der Fußball-EM hatte der türkische Verteidiger Merih Demiral die Geste gezeigt - und wurde daraufhin gesperrt.

Die Debatte hat nun auch Bayern erreicht. Laut Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), müsse unterschieden werden: Wenn ein Erstklässler den Schweigefuchs zeige, meine er ihn ziemlich sicher auch so. Ein Neuntklässler verwende hingegen nicht mehr den Schweigefuchs - wenn er mit derselben Geste provozieren wolle, brauche es klare Grenzen, sagte Fleischmann dem "Bayerischen Rundfunk". Sie riet dazu, das Thema offen mit Schülerinnen und Schülern zu diskutieren.

Ähnlichkeit zum Wolfsgruß: Bayern ist gegen ein Verbot des Schweigefuchs

Das bayerische Kultusministerium ist ebenfalls gegen ein generelles Verbot, berichtet "Antenne Bayern". "Ob und wann der Schweigefuchs oder auch andere Methoden bzw. Maßnahmen zur Förderung des Sozial- und Arbeitsverhaltens eingesetzt werden, entscheidet die Lehrkraft. Dabei berücksichtigt sie in ihrer pädagogischen Verantwortung auch Aspekte wie Klassenzusammensetzung und Schülerschaft", sagte ein Sprecher des bayerischen Kultusministeriums dem Sender.

In Kitas ist der Schweigefuchs ohnehin weniger gebräuchlich als in Schulen. Über die Verwendung der Geste dort entscheidet der jeweilige Träger.

Keine Kommentare