Der große Überblick

Kontakt-Limit für alle: Diese Corona-Regeln gelten 2022 in Bayern

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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2.1.2022, 08:40 Uhr
Viele der bundesweit beschlossenen Regeln gelten in Bayern schon länger: Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

© Sven Hoppe, dpa Viele der bundesweit beschlossenen Regeln gelten in Bayern schon länger: Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Für Bayern – das nahm Ministerpräsident Markus Söder bereits zu Beginn seiner Rede vorweg – werde sich nach den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz nicht grundlegend viel ändern. Der Freistaat habe bereits seit Wochen den Instrumentenkasten soweit ausgeschöpft, dass nach den Beratungen nicht viele Anpassungen nötig seien.

Eine Änderung gibt es dann jedoch, die nun jede Bürgerin und jeden Bürger in Bayern betreffen wird: Seit dem 28. Dezember gilt für Ungeimpfte, Genesene und Geimpfte allesamt ein Kontakt-Limit. Dann sind private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt. Wichtig: Diese Regelung gilt für private Treffen innen wie im Außenbereich. Lediglich Kinder unter 14 Jahren werden hier nicht mitgezählt. Sobald eine ungeimpfte Person an einer Zusammenkunft teilnimmt, gelten die Kontaktbeschränkungen für ungeimpfte Personen: Das Treffen ist also auf den eigenen Haushalt und höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes beschränkt.

Deutliche Kritik hingegen übte Söder an dem Vorgehen des RKI: Noch während der laufenden Verhandlungen der Ministerpräsidenten veröffentlichte das Institut eine Stellungnahme, in der man drastische Kontaktreduzierungen "ab sofort" forderte. Das stieß laut Söder bei den Sitzungsteilnehmern auf Verwunderung. Gesundheitsminister Karl Lauterbach soll dieses Vorgehen laut BILD als "nicht abgestimmt" bezeichnet haben. Söder erklärte, dies schaffe mehr Verwirrung, als dass es zur Problemlösung beitrage.

Ein weiterer wichtiger Punkt im Kampf gegen die Pandemie sei laut Söder auch die nun erfolgte Zulassung von Totimpfstoffen. Dieser könne eventuell bei Leuten, die noch verunsichert seien, "einen Impuls" der Entscheidung für eine Dosis auslösen, so der Bayerische Ministerpräsident weiter.

Auch nach diesem Treffen gebe es aber noch zu viele Fragen und Bereiche, die nicht abschließend geklärt worden seien. Welche Vorgaben für eine Quarantäne sollen gelten, vor allem und insbesondere im Hinblick auf den Bereich der Kritischen Infrastruktur? Wie geht es mit Genesenen weiter? Ab welchem Zeitpunkt müsse geboostert werden, um den Status "Geimpft" zu erhalten? Eher schneller, denn später, sei hier seine persönliche Einschätzung, erklärte Söder.

Die "Epidemische Lage" müsse unbedingt wieder festgestellt werden, verteilte Bayerns Ministerpräsident bereits vor dem nächsten Gipfel in Berlin am 7. Januar weitere verbale Hausaufgaben. Auch das Thema allgemeine Impfpflicht müsse weiter schnellstens vorangetrieben werden, weil "es auf Dauer die große Chance bietet, Mutationen irgendwann zu binden". Er könne absolut verstehen, dass die Menschen beim Thema Corona so langsam an ihre Grenzen kommen würden, erklärte Söder. Trotzdem müsse man gemeinsam weiter durchhalten, weil es zu einer "großen Herausforderung" kommen könnte, sollte Omikron die Bundesrepublik in den kommenden Wochen in der breiten Masse treffen.

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