Migration und Armut

Kinder gegen Kinder ausgespielt? Der Aufschrei über Lindner ist unfair - und hilft nur den Falschen

Manuel Kugler

Redaktion Politik und Wirtschaft

E-Mail zur Autorenseite

22.8.2023, 13:38 Uhr
Umstrittener Auftritt beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung: Christian Lindner. 

© Fabian Sommer/dpa Umstrittener Auftritt beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung: Christian Lindner. 

Christian Lindner, der empathielose Neoliberale von der Reichenpartei FDP, spielt nun auch noch Kinder gegen Kinder aus: Auf etwa diesem Niveau bewegt sich die Kritik am Bundesfinanzminister - weil der darauf hingewiesen hatte, dass Kinderarmut stark Einwandererfamilien treffe, bei Kindern in Familien ohne Migrationsgeschichte dagegen zurückgegangen sei.

Lindner, der seit Jahren über jeden Verdacht erhaben ist, seine FDP irgendwie in die Richtung einer plumpen Rechtsaußen-Partei wie der österreichischen FPÖ führen zu wollen, hat damit schlicht eine Realität beschrieben. Eine Realität, der sich eine Regierung stellen muss, wenn es ihr ernst damit ist, mit der Kindergrundsicherung nicht nur ein dem Namen nach schönes Gesetz zu schaffen, sondern Kindern tatsächlich helfen zu wollen. Denn wer das will, muss die Lebenslagen dieser Kinder so genau wie nur möglich erfassen.

Dazu kommt: Benennen Politikerinnen und Politiker der demokratischen Parteien diese Realitäten nicht, dann tun es andere. Und das sind Menschen, die anderes antreibt als eine echte Sorge um Kinder.

Verwandte Themen