Druck auf CSU-Chef steigt
Kanzlerkandidatur: Prominenter Unionspolitiker erklärt Verzicht - wann gibt Söder auf?
16.9.2024, 19:13 UhrSeinen Verzicht erklärte Wüst bei einem Vorstandstreffen der NRW-CDU in Düsseldorf, wie zuerst die Nachrichtenagentur dpa berichtete.
Parteichef Friedrich Merz die Kandidatur streitig machen kann somit nur noch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder - der hatte seine Ambitionen zuletzt untermauert. "Ich würde mich nicht drücken, Verantwortung für das Land zu übernehmen", sagte Söder bei seinem Auftritt beim Abensberger Gillamoos.
"Meine Verantwortung": Wüst erklärt Verzicht auf Kanzlerkandidatur
Wüst, Ministerpräsident des bevölkerungsreichsten Bundeslandes und Chef des größten CDU-Landesverbands, wurde lange als potenzieller Anwärter auf die Kanzlerkandidatur der Schwesterparteien CDU und CSU gehandelt. Wüst sagte laut Teilnehmern, er habe seine Entscheidung nach einer sorgsamen Abwägung mehrerer Verantwortungen getroffen: "Meiner Verantwortung für die CDU, meiner Verantwortung für Nordrhein-Westfalen - aber auch meiner Verantwortung für Deutschland."
Wüst warb demnach zugleich um Geschlossenheit in CDU und CSU: "Nur einer starken und einigen Union im Bund wird auch die Ablösung der Ampel-Regierung gelingen."
Wüst verzichtet: Wann erklärt Friedrich Merz, dass er Kanzlerkandidat wird?
Merz hatte sich zuletzt am Sonntagabend zur K-Frage geäußert. Auf die Frage, ob seine Entscheidung gefallen sei, sagte der Unionsfraktionschef in der ZDF-Sendung "Berlin direkt" nur: "Bald." Die Union zögere bei der Frage nicht, "sondern wir haben einen festen Fahrplan. Und an diesen Fahrplan werden wir uns halten." Söder und er "werden einen Vorschlag machen, und dann werden sich die Parteivorstände von CDU und CSU damit beschäftigen", sagte Merz.
Wüst stellte sich nach dem Vorstandstreffen der NRW-CDU hinter Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten: Er habe darum gebeten, Friedrich Merz zu unterstützen, sagte Wüst. "Friedrich Merz kann sich auf die Unterstützung seines Landesverbandes verlassen."
Unions-Kanzlerkandidatur: Druck auf Markus Söder steigt
Der Wahlkampf 2021, als sich Söder und Laschet einen Machtkampf zum Schaden der Schwesterparteien lieferten, "darf sich in der Union nicht wiederholen, darüber sind wir uns im Landesvorstand einig", zitiert "Spiegel Online" Wüst weiter. Damit erhöht der NRW-Regierungschef auch den Druck auf Markus Söder, seinen Verzicht zu erklären - und damit die Einigkeit in der Union sicherzustellen.
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