Wer keinen Job hat, kann Bürgergeld oder Arbeitslosengeld beantragen - dafür sind die Jobcenter und Arbeitsagenturen da.
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Wer keinen Job hat, kann Bürgergeld oder Arbeitslosengeld beantragen - dafür sind die Jobcenter und Arbeitsagenturen da.

"Stopp aller Zahlungen"

Agentur für Arbeit angeblich insolvent: Falschmeldungen kursieren auf Social Media

Wer seine Arbeitsstelle verliert oder einen Ausbildungsplatz sucht, kommt in Deutschland mit der Agentur für Arbeit in Kontakt - ihr Hauptsitz, die Bundesagentur für Arbeit, befindet sich in Nürnberg. Die Behörde erfüllt eine Vielzahl von Aufgaben rund um den Arbeitsmarkt. Nun behaupten Nutzer sozialer Medien: "Nächstes Unternehmen in Deutschland. Die Agentur für Arbeit hat Insolvenz angemeldet. Zum 28.2.2025 werden alle Zahlungen eingestellt."

Die Behauptung ist allerdings frei erfunden. Die Arbeitsagentur kann als öffentliche Einrichtung keine Insolvenz anmelden. Sie zahlt weiterhin Leistungen aus.

Die Bundesagentur für Arbeit ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung - kein privatwirtschaftliches Unternehmen. Gemäß der Insolvenzordnung (§12) ist es gar nicht möglich, dass Körperschaften des öffentlichen Rechts insolvent gehen.

Die Bundesagentur für Arbeit erfüllt weiterhin ihre Aufgaben

Viele Belege zeigen, dass die Arbeitsagentur weiterhin ihrer Arbeit nachgeht und auch nach dem 28. Februar Leistungen erbracht hat: Sie hat weiterhin Statistiken und Pressemeldungen veröffentlicht; auch in sozialen Medien wie dem Karrierenetzwerk LinkedIn ist die Arbeitsagentur noch aktiv. Vor allem aber gibt es keine Beschwerden von Betroffenen darüber, dass die Arbeitsagentur alle Zahlungen eingestellt habe - entsprechende Medienberichte wären sonst die Folge.

Teils wird in sozialen Medien auch ein Screenshot mit Text verbreitet, der von der chinesischen Künstlichen Intelligenz Deepseek stammen soll. Die KI antwortet demnach auf eine Frage - die in dem Screenshot nicht sichtbar ist -, dass die Agentur für Arbeit insolvent sei. Generative KI-Sprachmodelle können auch Texte produzieren, für die es keine faktischen Belege gibt - man spricht von sogenannten Halluzinationen. Möglich wäre aber auch, dass der Screenshot manipuliert ist.

Fazit: Die Behauptung einer insolventen Bundesagentur ist frei erfunden.

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