Sanfte Kritik an Besuchern

Weniger Müll nach Rock im Park: Warum Nürnbergs Bürgermeister trotzdem „Luft nach oben“ sieht

Tobi Lang

Redakteur

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13.6.2024, 15:35 Uhr
Müllberge wie früher gibt es bei Rock im Park längst nicht mehr. Trotzdem ist nicht alles gut, findet SPD-Bürgermeister Christian Vogel.

© Hans-Joachim Winckler Müllberge wie früher gibt es bei Rock im Park längst nicht mehr. Trotzdem ist nicht alles gut, findet SPD-Bürgermeister Christian Vogel.

Eigentlich ist Christian Vogel nach der diesjährigen Ausgabe von Rock im Park recht zufrieden. "Die wichtigste Botschaft ist für mich, dass keine Verstöße mit bleibenden Schäden für die Umwelt festgestellt worden sind", schreibt der SPD-Bürgermeister unter anderem auf Instagram. Der Lokalpolitiker verbindet das allerdings mit einem dicken Aber.

Tonnenweise Müll haben die vom Veranstalter Argo-Konzerte beauftragten Firmen in den letzten Tagen eingesammelt. Wie viel, ist aktuell noch unklar, denn die Container müssen erst einmal gewogen werden. Es wird aber deutlich weniger sein als beispielsweise im Spitzenjahr 2018, als noch gut 300 Tonnen Unrat anfielen. Damals türmten sich noch die Wegwerf-Zelte, die Einmal-Grills und unendlich viel Verpackungsmüll auf dem Gelände. Diese Bilder gehören längst der Vergangenheit an. Das Festival ist spürbar sauberer geworden - nicht zuletzt, weil Trupps des Veranstalters bereits während der Veranstaltung für Ordnung sorgen.

Müll bei Rock im Park: "Die Richtung stimmt"

"Fakt ist: Viele Menschen werden vernünftiger in Sachen ‚To Go‘-Verpackung", sagt Vogel. Trotzdem sei die angefallene Menge stattlich. "Als persönliche Anmerkung würde ich daher sagen, ja, die Richtung stimmt, es ist aber noch gewaltig Luft nach oben."

Er rät allen Besuchern dazu, sich selbst zu hinterfragen. "Umweltschutz und Nachhaltigkeit gelten das ganze Jahr, und zwar überall", sagt Vogel. Dies betreffe weniger den Veranstalter und vielmehr die Besucher. Nur, weil man ein paar Tage auf ein Festival in einer anderen Stadt fahre, dürfe man das nicht vergessen, so der SPD-Politiker.

Inzwischen hat der zuständige Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör) den Großteil der Flächen, die durch Rock im Park belegt waren, wieder für die Allgemeinheit freigegeben. Das Festival ist also endgültig Geschichte. Im Jahr 2025 soll die Großveranstaltung noch opulenter ausfallen. Wegen des 30-jährigen Jubiläums plant der Veranstalter mit einer Bühne mehr und einer Rekordzahl an Acts. Womöglich wird dann auch wieder mehr Müll anfallen.

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