Tausende strömen ins Stadion
Weihnachtsstimmung und ein Herzensprojekt: Die Vorfreude aufs Nürnberger Adventssingen steigt
27.11.2023, 17:40 UhrDie Vorfreude des Bürgermeisters ist riesig. Auch wenn Christian Vogel verkraften muss, dass sein Lieblingsweihnachtslied - Rudolph, das kleine Rentier - nicht angestimmt wird beim Nürnberger Adventssingen 2023 im Max-Morlock-Stadion. Am Freitag, 22. Dezember, um 18 Uhr steigt die sechste Auflage der Großveranstaltung, die laut Vogel längst zur Tradition geworden ist. Das macht er auch daran fest, dass sie inzwischen fest im Kalender des Nürnberger Christkinds steht.
Das Publikum darf sich neben traditionellen und modernen Weihnachtsliedern auf ein stimmungsvolles Rahmenprogramm freuen. Der Fränkische Sängerbund ist mit 300 Sängerinnen und Sängern, die sich in den Blöcken des Achtecks verteilen, ebenso vertreten wie der Ohm-Chor und die katholischen und evangelischen Stadtdekane.
Auch der Club, die Ice Tigers und die Nürnberg Rams werden laut Vogel mit von der Partie sein. Gesucht wird noch das diesjährige Vorlesekind, das die Weihnachtsgeschichte vortragen darf. Die Pfadfinder möchten dafür sorgen, dass das Friedenslicht in Form von tausenden Kerzen möglichst gleichzeitig das Stadion erleuchtet.
Vorverkauf läuft gut
Bereits 7500 Karten sind verkauft worden. Auch der VIP-Bereich ist laut Vogel bereits gut gefüllt. Eine Firma etwa nutze den Abend zugleich für ihre Weihnachtsfeier. Logen sind nur noch wenige buchbar. Je näher der stimmungsvolle Abend rückt, desto mehr Menschen dürften sich für einen Besuch der Heimspielstätte des 1. FC Nürnberg entscheiden, so Vogels Rechnung. Sieben Euro kostet ein Ticket im Vorverkauf. Im Preis enthalten sind eine Kerze, das Programmheft, die Anreise mit der VGN sowie eine Spende in Höhe von einem Euro an "Lacrima", das Zentrum für trauernde Kinder.
"Ich bin fasziniert, was die da Tolles leisten", sagt der Bürgermeister beim Besuch der Einrichtung in Langwasser, die Kindern, die nahe Angehörige oder enge Freunde verloren haben, einen Halt und eine Perspektive geben möchte. Wenn ein geliebtes Familienmitglied stirbt, hinterlässt dies eine große Lücke. Gerade für Kinder und Jugendliche ist die Bewältigung und Verarbeitung komplex. Hier setzt "Lacrima" an und unterstützt Kinder und ihre Familien in ihrem Trauerprozess.
Das "Lacrima"-Zentrum der Johanniter-Unfall-Hilfe möchte betroffenen Kindern die Gelegenheit bieten, sich äußern zu können. Manche, erklärt Leiterin Ursula Gubo, denken sich: "Wenn ich jetzt etwas sage, ist Mama traurig." Dabei sei es enorm wichtig, miteinander zu reden. Das Prinzip der gegenseitigen Schonung tauge nicht.
Erfahrungen teilen
In den Trauergruppen, die von 35 Ehrenamtlichen vorbereitet werden, treffen sich Kinder mit gleicher Lebenssituation und teilen ihre Erfahrungen. Gubo schildert, dass in den Gruppen gemalt, getobt, gesprochen und geträumt wird. In den Räumlichkeiten im Euckenweg 13, die "Lacrima" kürzlich bezogen hat, werden derzeit 80 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betreut. Parallel zu den Gruppenstunden gibt es Angebote für die erwachsenen Begleitpersonen.
"Wir hätten gar keine besser Wahl treffen können", sagt der Bürgermeister über die spendenfinanzierte Einrichtung, die seit 2012 bereits 300 trauernden Familien beigestanden hat. Nun hofft er darauf, dass beim Adventssingen die Schallmauer von 20.000 Besuchern gebrochen wird.
Tickets und alle Infos zum Adventssingen gibt es unter www.stadion-nuernberg.de; Spenden für "Lacrima" an IBAN: DE98 3702 0500 0004 3041 01 (BIC: BFSWDE33XXX)
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