Einsatz auf der Tangente

USK machte Ernst: Stromstöße aus einem Taser bremsten einen verdächtigen Fußgänger in Nürnberg aus

Alexander Brock

Lokales

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11.8.2024, 12:36 Uhr
Um einen 44-Jährigen zu stoppen, setzte das USK einen Taser ein.

© Rolf Vennenbernd/Rolf Vennenbernd/dpa Um einen 44-Jährigen zu stoppen, setzte das USK einen Taser ein.

Wie die Polizei berichtet, gingen am Samstagabend zahlreiche Mitteilungen bei der Einsatzzentrale ein, die sich auf ein und denselben Vorfall bezogen: Gegen 21.45 Uhr war ein Mann auf der stark befahrenen Südwesttangente in Nürnberg unterwegs - allerdings zu Fuß.

Eine Streife der Polizeiinspektion West übernahm den Einsatz und machte sich auf den Weg. Die Beamten entdeckten den 44-Jährigen auf der autobahnähnlich ausgebauten Tangente im Bereich der Anschlussstelle "Nürnberg-Höfen". Die Einsatzkräfte bemerkten, dass der Mann "einen großen, länglichen, aufgrund der Dunkelheit nicht näher identifizierbaren Gegenstand mit sich führte", heißt es in der Polizeipressestelle.

Die Beamten stellten ihren Streifenwagen vor die gehende Person auf, woraufhin diese begann, auf das Einsatzfahrzeug zuzurennen. Im Bereich der Abfahrt "Höfen" setzte sich der Mann auf die dortige Leitplanke, den undefinierbaren Gegenstand, der auch eine Waffe hätte sein können, hielt er weiterhin in der Hand. In der Folge ließen die Beamten die Südwesttangente in beide Fahrtrichtungen sperren und forderten Unterstützung an.

Kräfte des Unterstützungskommandos Mittelfranken (USK) rückten an und versuchten den Mann anzusprechen - doch dieser zeigte laut Polizeipressestelle weiterhin keinerlei Reaktion. Auch der Aufforderung, den Gegenstand vorzuzeigen oder wegzulegen, kam er nicht nach. Nach wie vor war unklar, was der 44-Jährige zu diesem Zeitpunkt in der Hand hielt. Die Umrisse, die Größe und Beschaffenheit deuteten auf eine mögliche Machete hin.

Zunächst drohten die Einsatzkräfte verbal unmittelbaren Zwang an. Plötzlich richtete sich Mann auf. Laut Pressestelle habe sich nun erkennen lassen, um welchen Gegenstand es sich handelte: Der 44-Jährige hielt eine rund 1,70 Meter lange Holzlatte in der Hand und schwang diese "unkontrolliert" hin und her.

Als dann der stumme Passant auf die Beamten zulief, zielte ein USK-Mann mit einem Distanz-Elektro-Impulsgerät, einem sogenannten Taser, auf den 44-Jährigen und drückte ab. Für wenige Sekunden setzten Strömstöße den Angreifer außer Gefecht. Die Handschellen klickten. "Währenddessen gab der Festgenommene ununterbrochen wirre Äußerungen in fremder Sprache von sich", so die Polizei.

Mann wurde in Fachklinik gebracht

Zur medizinischen Versorgung des Betroffenen alarmierten die Beamten den Rettungsdienst, der 44-Jährige kam zur Untersuchung in ein Krankenhaus. Aufgrund seines psychischen Zustandes wurde der Mann anschließend in einer Fachklinik untergebracht.


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