Letzte Generation

„Ungehorsame“ Statuen rufen zur Klima-Demo in Nürnberg auf

23.8.2024, 14:21 Uhr
Mit orangen Westen an den Statuen des Ehekarussells am Nürnberger Ludwigsplatz macht "Die letzte Generation" auf ihre "Ungehorsame Versammlung für sozial gerechten Klimaschutz" aufmerksam.

© privat/Letzte Generation Mit orangen Westen an den Statuen des Ehekarussells am Nürnberger Ludwigsplatz macht "Die letzte Generation" auf ihre "Ungehorsame Versammlung für sozial gerechten Klimaschutz" aufmerksam.

Am Freitagmorgen leuchteten die Statuen des Ehekarussells am Ludwigsplatz im ersten Sonnenlicht in der Warnfarbe orange. Bei genauerem Hinsehen wurde schnell klar, dass vor der Klimakrise gewarnt werden sollte. "Oil kills" (dt.: "Öl tötet") stand auf den Westen in großen schwarzen Buchstaben. Dadurch wird Bezug genommen auf die weltweiten Proteste im Umfeld von Flughäfen, erläutern die Klimaaktivisten in einer Pressemitteilung. In vielen Ländern wird die Flugindustrie kritisiert und das Erarbeiten eines Fossil-Fuel-Treatys gefordert.

Auf vielen weiteren Westen war auch "Komm am 24.08." zu lesen, da an diesem Tag der nächste Protest in Nürnberg stattfindet. Weil laut den Aktivisten "auf höchster politischer Ebene wissenschaftliche alarmierende Erkenntnisse ignoriert" werden, müssten mehr Menschen ihre demokratische Rolle wahrnehmen und protestieren. "Wir, die Zivilgesellschaft, sind die Kontrollinstanz der Politikerinnen und Politiker. Wir können, dürfen und müssen uns versammeln, wenn durch Fehlentscheidungen unsere Existenz so massiv bedroht ist wie durch die aktuelle Verschmutzung unserer Atmosphäre durch Treibhausgase", sagt Lars Ritter aus Nürnberg.

Hohe Temperaturen auch bei Protestaktion in Nürnberg vorhergesagt

Die "Ungehorsamen Versammlungen" finden seit Anfang des Jahres statt und bieten allen die Möglichkeit, ihren Überlebenswillen zum Ausdruck zu bringen, so die Veranstalter. Die Botschaft der Aktivisten ist unmissverständlich: "Wir brauchen schnellen und effektiven Klimaschutz, denn die ersten Auswirkungen bekommen wir jetzt schon zu spüren", heißt es in der Erklärung "Immer wieder werden Bilder und Videos von extremen Fluten in Social Media geteilt. Ich habe den Überblick verloren, wo es zuletzt zerstörerische Extrem-Niederschläge gab. Das ist eine klare Folge einer wärmeren Atmosphäre. Und wir machen ganz entspannt weiter, als wäre nichts", kritisiert Svenja Schraut.

"Oil kills" ista auf den orangen Westen an den Statuen des Ehekarussells am Nürnberger Jakobsplatz zu lesen.

"Oil kills" ista auf den orangen Westen an den Statuen des Ehekarussells am Nürnberger Jakobsplatz zu lesen. © privat/Letzte Generation

Am Samstag wird die "Ungehorsame Versammlung" auf der Kreuzung Färberstraße - Kornmarkt um 12 Uhr beginnen und bis 20 Uhr dort ein buntes Programm anbieten. Die Veranstalter rufen "alle, die einen Grund sehen, unseren Planeten zu erhalten" dazuzukommen. "Denn das Möglichkeitsfenster, die notwendigen Maßnahmen anzustoßen, schließt sich laut UN Generalsekretär Antonio Guterres in den nächsten 15 Monaten", ist in der Einladung zu lesen.

Wer bei dem Protest am Samstag fehlen wird, sind die Hitzegefährdeten. "Ich vermeide seit Wochen rauszugehen, weil es in Berlin, wo ich wohne, einfach zu heiß ist. Das hält mein Körper nicht aus, das ist für mich gesundheitlich zu gefährlich. Es sterben ja schon viele jetzt an der Hitze, weil sie die Gefahr unterschätzen oder der Körper einfach irgendwann den Ausnahmezustand nicht mehr aushält", sagt Sprecherin Marion Fabian zu den hohen Temperaturen, die für Samstag vorhergesagt sind.

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