Mehr Besucher und mehr Tiere

Trotz Kritik: Tiergarten sieht sich als Bastion im Kampf gegen Artensterben - Zoo zieht Bilanz

Tobi Lang

Redakteur

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30.4.2024, 18:23 Uhr
Die Delfinlagune wird gut besucht - sie steht aber auch permanent in der Kritik.

© Eduard Weigert Die Delfinlagune wird gut besucht - sie steht aber auch permanent in der Kritik.

Für Dag Encke ist klar, warum es eine Institution, den Tiergarten auch in den 2020er Jahren noch braucht. "Klimawandel, Artensterben, Biodiversitätskrise – wir stehen weltweit vor großen Aufgaben und tiefgreifenden Veränderungen", sagt der Zoo-Chef. "Als Tiergarten haben und nutzen wir die Chance, die drängenden Themen unserer Zeit aufzugreifen und gemeinsam mit unseren Partnern zu gestalten."

Soll heißen: Der Tiergarten ist eine Bastion gegen das Artensterben und deshalb en vogue wie vielleicht nie. Er ist aber auch ein Besuchermagnet im Wandel. Zwar kamen im vergangenen Jahr mit exakt 1.097.366 Menschen wieder mehr als noch im Vorjahr und auch bei der Anwahl der Tiere zeigt die Kurve nach oben. Doch gleichzeitig stehen mehrere Umbrüche an - besonders baulicher Natur.

Sanierungsstau im Tiergarten

Mit dem Einzug der Blauschafe wurde 2023 eine weitere Anlage des neuen Asien-Bereichs in Betrieb genommen - künftig sollen dort noch mehr besonders bedrohte Arten leben. Zudem gingen die Arbeiten an der Delfinlagune weiter voran und der Bau eines Baumwipfelpfades, der 2024 noch eröffnen soll, hatte 2023 begonnen und ist nun fast fertig. Allein Letzteres kostet gut 4,1 Millionen Euro und wird vollständig von der Zukunftsstiftung der Nürnberger Sparkasse finanziert. Noch in diesem Jahr soll zudem das Giraffenhaus endlich saniert werden.

Im Fokus stehen aber die Tiere - und hier blickt der Zoo nach eigenen Angaben auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Nach über 30 Jahren ohne Nachwuchs habe es Welpen bei den Karpatenluchsen gegeben - ein Kater ist zur Auswilderung in Deutschland vorgesehen. Zudem gab es Küken bei den Andenkondoren und den Harpyien. Bei Letzteren ist es der erste Nachwuchs seit mehr als 20 Jahren - und das in ganz Europa. "Ein großer Zuchterfolg", wie der Tiergarten betont. Zudem wurden Asiatische Löwen, Schabrackentapire und Gelbrückenducker geboren. In den Knochen hängt dem Tiergarten aber auch die Debatte um die Paviane, die getötet werden sollten. Mehr dazu lesen Sie hier:

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