Ein neues Projekt für Klima und Bürger
Trinkwasser für den Rechenberg
2.5.2022, 12:48 Uhr„Hinten drücken vorne trinken.“, erklärt Oberbürgermeister Marcus König noch, dann beugt er sich auch schon über den kleinen Wasserstrahl und lässt seinen Worten Taten folgen. Am Montag eröffneten er und Josef Hasler, Vorsitzender des Vorstands der N‑ERGIE, den neuen Trinkwasserbrunnen der erst kürzlich sanierten Rechenberganlage.
30.000 Euro bis 40.00 Euro hat der Trinkwasserbrunnen ungefähr gekostet. Die Erhaltungskosten können von 1.000 Euro bis 10.000 Euro pro Jahr reichen – je nachdem, ob der Brunnen beschädigt wird und repariert werden muss oder nicht. Zudem muss das Trinkwasser gezahlt werden, denn selbst wenn über längeren Zeitraum keiner den Brunnen benutzt: Alle 30 Minuten wird gespült, um Keimbildung vorzubeugen, erklärt Josef Hasler. Finanziert und aufgestellt wurde der Brunnen von N-ERGIE. Die Firma sponsert jedes Jahr zwei weitere Trinkbrunnen im Stadtgebiet Nürnberg und wird auch ihre Wartung übernehmen. „Ich bin dankbar, dass ich Stifter und Spender finde, die hier Brunnen aufstellen.“, so Oberbürgermeister Marcus König.
Eigentlich war der Brunnen der Rechenberganlage für 2021 gedacht gewesen, der Bau wurde jedoch wegen Corona verschoben. Es ist der achtzehnte Trinkwasserbrunnen, der in Nürnberg aufgestellt wird. Eine Auflistung aller Brunnen lässt sich auf der Website der N-ERGIE einsehen. Für das Jahr 2022 sind Brunnen in der Norikusbucht am Wöhrder See und am Marie-Beeg-Platz in St. Leonhard geplant. Im Jahr 2023 sollen je ein Trinkwasserbrunnen am Helmut-Herold-Platz in Gibitzenhof und in der Annette-Kolb-Anlage in Langwasser entstehen.
Der Brunnen in der Norikusbucht soll neben seiner Aufgabe, Trinkwasser bereit zu stellen jedoch auch noch einen anderen Zweck erfüllen. Als sogenannter Menschenrechtsbrunnen wird er dem Chilenen Rodrigo Mundaca gewidmet werden. Dieser kämpft seit Jahren für den freien Zugang zu Wasser und wurde dafür 2019 mit dem Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis ausgezeichnet.
„Die Grundbedürfnisse wie Energie und Wasser müssen in kommunaler Hand bleiben.“, betont Marcus König. Eine Privatisierung ist in Nürnberg also schonmal ausgeschlossen und, dass es zu solch katastrophalen Grundwasserspiegelsenkungen wie in Chile kommt müssen die Nürnberger auch nicht befürchten. „Die gute Wasserversorgung hier in Nürnberg ist gesichert.“, meint Hasler. In der Umgebung gibt es genügend Quellen, von denen teils nur das überlaufende Wasser genutzt wird.
Trotzdem ist die Zusammenarbeit der Stadt Nürnberg mit N-ERGIE äußerst wichtig. „Trinkwasser ist das Lebensmittel Nummer eins. Salopp könnte man sagen: Ohne Wasser geht nichts! Die Trinkwasserbrunnen tragen mit ihrer Sichtbarkeit und Zugänglichkeit im öffentlichen Raum dazu bei, diese Bedeutung des Wassers in das Bewusstsein der Menschen zu rücken. Wasser ist Grundlage allen Lebens. Und daher freuen wir uns sehr, mit unseren Trinkwasserbrunnen das gute Nürnberger Trinkwasser für alle Bürgerinnen und Bürger frei verfügbar zu machen“, erklärt Josef Hasler.
Als Teil des Klimaschutzfahrplans soll das Projekt nicht zum vergnüglichen Wasserspritzen aufrufen – oder zumindest nicht nur. Als Passant muss man bei der kommenden Sommerhitze nicht mal eben schnell Plastikflaschen mit Wasser kaufen, sondern kann auch ohne Plastikverbrauch eine kühle Erfrischung genießen. „ Die Nürnbergerinnen und Nürnberger können hier im heißen Sommer ihren Durst löschen. Auch das ist ein kleiner Schritt unserer Stadt hinzu mehr Klimaresilienz.“, so Marcus König.
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