Einsatz hatte tragisches Nachspiel
Tod eines Polizisten: Kein Zusammenhang mit Attacke am Nürnberger Hauptbahnhof
22.3.2024, 17:15 UhrDie Nürnberger Bundespolizei trauert um einen jungen Kollegen, der bei einer Routinekontrolle am Nürnberger Hauptbahnhof in den frühen Morgenstunden verletzt wurde und am Donnerstagvormittag starb. Der 30-jährige Beamte hatte einen Faustschlag erhalten und war dabei am Auge verletzt worden. Inzwischen schließen die Ermittler einen direkten Zusammenhang zwischen dieser Verletzung und dem späteren Tod aus.
Wenige Stunden nach dem Zwischenfall im Hauptbahnhof war der Polizist laut Medienberichten in der Praxis seines Hausarztes zusammengebrochen und kurz darauf verstorben. Der Mediziner habe noch die Rettungskräfte alarmiert, doch deren Reanimierungsversuche blieben erfolglos. Auf dem Weg ins Krankenhaus sei der Polizist für tot erklärt worden.
Das vorläufige Obduktionsergebnis ergab nun, dass zwischen dem Angriff und dem Tod des Polizeibeamten kein Zusammenhang besteht. Der 30-Jährige ist laut dem bisherigen Stand der Ermittlungen an einer medizinischen Ursache verstorben, Details nannten Polizei und Staatsanwaltschaft bisher nicht.
Dem tragischen Geschehen war ein Einsatz im Toilettenbereich des Hauptbahnhofs vorausgegangen. Die Deutsche Bahn AG hatte die Bundespolizei am Donnerstag gegen 4.30 Uhr über eine körperliche Auseinandersetzung zwischen einem 39-jährigen Mann, einer Reinigungskraft und zwei Mitarbeitern der DB Sicherheit informiert. Eine Streife versuchte, den Streit zu schlichten, woraufhin der Aggressor unvermittelt mit der Faust gegen ein Auge des Beamten schlug.
Angreifer wurde zunächst festgenommen
Die Polizisten setzten daraufhin Pfefferspray ein und nahmen den Angreifer fest. Rettungskräfte versorgten sowohl den verletzten Beamten als auch dessen Widersacher, der später wieder auf freien Fuß gesetzt wurde.
Seit Freitagmorgen gilt der Nürnberger Hauptbahnhof als strikte Waffenverbotszone. An diesem Wochenende gilt eine Allgemeinverfügung, die das Mitführen von gefährlichen Werkzeugen, Schusswaffen, Schreckschusswaffen sowie Stichwaffen strikt untersagt - allerdings nur als Test. Bereits im vergangenen Jahr erhoben die Behörden so Zahlen, wie viele solcher Gegenstände im Umlauf sind. Der Nürnberger Hauptbahnhof gilt als einer der gefährlichsten in ganz Deutschland, fast nirgendwo ist die Zahl der Gewaltdelikte derart hoch wie an Frankens Verkehrsknotenpunkt.
Dieser Artikel wurde um 17.10 Uhr aktualisiert