Wunsch und Wirklichkeit: Der nach dem Krieg nur in den unteren Etagen wiederhergestellte Turm (rechts) kann nun wieder als stolzes Wahrzeichen aufgestockt werden .
© Hans-Joachim Winckler, NN
Wunsch und Wirklichkeit: Der nach dem Krieg nur in den unteren Etagen wiederhergestellte Turm (rechts) kann nun wieder als stolzes Wahrzeichen aufgestockt werden .

Krönung für Jugendstilbau

Spendenziel erreicht: Historischer Volksbad-Turm kann wieder errichtet werden

Die Sanierung und Neugestaltung des Nürnberger Volksbads - einer Jugendstil-Perle - läuft auf Hochtouren. Der historische Turm soll als städtebauliches Wahrzeichen das i-Tüpfelchen setzen. Einst als Wasserturm errichtet und benötigt, gibt es heute keinen Bedarf aus technischen Gründen mehr. Deshalb konnte und wollte der städtische Bäderbetrieb die Aufstockung über die vorhandenen unteren Geschosse hinaus nicht im Zuge der laufenden Generalsanierung mit übernehmen.

Aus der klammen Stadtkasse aber ließ sich das Vorhaben auch nicht finanzieren. So entstand die Idee einer Spendenaktion: Wenn sich die Bürgerschaft maßgeblich beteiligt, sollte das Vorhaben doch möglich sein, beschlossen die Stadträte. Als plakatives Ziel wurde beim Start im Frühjahr die Marke von einer Million Euro ausgegeben; als interne Minimalsumme galt gut die Hälfte der Projektkosten als akzeptabel. Gespendet wurden nun insgesamt 902.543 Euro.

Kosten von knapp 1,7 Millionen Euro

Um mit gutem Beispiel voranzugehen, hatten die Altstadtfreunde gleich zu Beginn 100.000 Euro in Aussicht gestellt. Insgesamt ist das Vorhaben auf knapp 1,7 Millionen Euro veranschlagt. Einen erheblichen Teil der erforderlichen Summe erwartet die Stadt aus Mitteln der Städtebauförderung, einen kleineren Teil muss sie als Eigenbeitrag selbst beisteuern.

Die Zeit drängt, denn sinnvollerweise muss der Turm parallel zu den noch laufenden Arbeiten am Bad aufgestockt werden - eine nachträgliche Realisierung würde viel teurer. Die Umsetzung muss Mitte Juli im Stadtrat beschlossen werden; angesichts des stolzen Spendenergebnisses stehen die Fraktionen aber im Wort und können sich kaum einen Rückzieher erlauben.