Ziel der Tour ist der Flughafen

Rad-Demo in Nürnberg: Klimaschützer und Nachtflug-Gegner protestieren gemeinsam

Timo Schickler

Nürnberg

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31.7.2024, 10:23 Uhr
Nicht nur Auto-, sondern auch Flugverkehr ist Klimaschützern ein Dorn im Auge. Sie protestieren auf dem Rad.

© Collage VNP / Winckler / Hippel Nicht nur Auto-, sondern auch Flugverkehr ist Klimaschützern ein Dorn im Auge. Sie protestieren auf dem Rad.

Sie sind sich einig, zumindest was den Flugverkehr angeht. Die einen kämpfen dafür, dass insgesamt weniger Flugzeuge am Nürnberger Airport abheben. Die anderen wären schon damit zufrieden, wenn zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens keine Flieger im Knoblauchsland mehr starten.

Weil Fliegen also schlecht für das Klima und die Nachtruhe ist, machen sich die Cycling Rebellion und die Fluglärm-Schutzgemeinschaft Nürnberg gemeinsam auf zum Protest. Und zwar mit dem Fahrrad. Am Freitag, 2. August, radeln die Teilnehmer der Demonstration von der Innenstadt aus bis in den Nürnberger Norden. Das Ziel ist der Albrecht Dürer Airport.

Airport Nürnberg: Anwohner schlafen schlecht

Schon mehrfach hat Extinction Rebellion die "fatalen Subventionen für die CO₂-Schleudern am Himmel und den Airport angeprangert", heißt es in der Ankündigung für die Rad-Demo. "Während das Klima in die Knie geht, wird weiter steuerfrei Kerosin verschürt, subventionieren Land und Stadt den Flughafen massiv, dürfen Auslandstickets ohne Mehrwertsteuer verkauft werden."

Die Fluglärm-Schutzgemeinschaft Nürnberg und Umgebung kämpft gegen einen weiteren, gesundheitsschädlichen "Nebeneffekt" des Flugverkehrs. Als einziger süddeutscher Flughafen dürfe in Nürnberg rund um die Uhr geflogen, sagen die Gegner. Zum Leidwesen der Menschen, die in den Einflugschneisen und Lärmkorridoren nachts keine Ruhe finden.

Deshalb fordert die Fluglärm-Schutzgemeinschaft Nürnberg ein Nachtflugverbot. Gegen Mitternacht am Freitag planen die Fluglärm-Gegner noch eine eigene Aktion vor den Toren des Flughafens. Die August-Tour der Cycling Rebellion startet derweil um 17 Uhr am Opernhaus. Die Teilnehmer radeln über den Plärrer zum Weißen Turm und weiter zum Flughafen.

Die Protestfahrt findet außerdem genau einen Tag nach dem sogenannten "Earth Overshoot Day" am 1. August statt. Also dem Tag, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen eines Jahres aufgebraucht hat. Höchste Zeit, etwas zu ändern, sagt die Cycling Rebellion.

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